Reschitza – Sechs lange Monate hat es gedauert, bis der Ungarnverband UDMR sich endgültig auf einen Namen festgelegt hat, um den während der zähen Koalitionsverhandlungen mit PNL und USR/PLUS ausgehandelten Posten eines Unterpräfekten des Banater Berglands zu besetzen, der ihr aufgrund der politischen Feilschereien der Regierungskoalition letztendlich zugesprochen wurde. Mit dem Präfektenposten, der der mehrheitlichen PNL zufiel, war ziemlich alles klar: der auch bis zu den Parlamentswahlen eingesetzte Anwalt Cristian Gâfu blieb im Amt. Auch die USR/PLUS facktelte nicht allzu lange und setzte ihren gescheiterten Parlamentskandidaten, den Vorsitzenden der USR Karasch-Severin, Andrei Plujar, ein junger Unternehmer, als Unterpräfekt ein.
Der Kreisverband Karasch-Severin der UDMR nannte ebenfalls einen Namen, den 49-jährigen Rechtsanwalt Attila Csaba Kún, der sowohl beim Staat als auch in der Privatwirtschaft Erfahrung gesammelt hatte. Trotz höchsten Lobs in der Öffentlichkeit, mit dem der UDMR-Kreisvorsitzende László Kún seinen Namensvetter bedachte („Er hat eine reiche Tätigkeit für und mit den Menschen hinter sich, arbeitete sowohl beim Staat als auch in der Privatwirtschaft, sowohl als Arbeitnehmer, als auch als Unternehmer, und hatte immer außerordentliche Ergebnisse. Ihn empfiehlt die Geradlinigkeit, mit welcher er schwierige Situationen anging, von denen manche richtig kompliziert waren. Wir setzen in ihn das Vertrauen, dass er uns auf diese Weise auch in der Institution der Präfektur vertreten wird“), war der Zentralverband der UDMR mit diesem Vorschlag nicht einverstanden. Es spricht für den Ungarnverband, dass nichts vom Gemunkel rund um die Person von Attila Csaba Kún auch nur andeutungs-weise von einem führenden UDMR-Mitglied bestätigt wurde – allerdings zog sich der „Ernennungsprozess“ des UDMR-Unterpräfekten sehr lange hin, was möglicherweise auch mit der Tatsache zu tun hat, dass der Ungarnverband im Banater Bergland nicht nur politisch sehr schwach vertreten ist.
Der jetzt endlich zum UDMR-Unterpräfekten ernannte József-Attila Bognár hat an der Temeswarer Hochschule für Land- und Forstwirtschaft und Tiermedizin „Banatul“ studiert und arbeitete zuletzt seitens der UDMR als Höherer Berater der EU-Zahlstelle APIA im Kreiszentrum Karasch-Severin. Nähere biographische Angaben zu ihm wurden keine gemacht, als er am Montag unter Video-Zuschaltung der Verantwortlichen des Innenministeriums feierlich in der Reschitzaer Präfektur eingesetzt wurde und den Amtseid ablegte. Danach gab er Abwandlungen der üblichen Floskeln von sich, die zu solcherlei Anlässen zu hören sind, von „gutem Glauben“, „Offenheit“, „Erfahrung voll einsetzen“, „offenen Türen für die Bürger“, „Bereitschaft zur guten Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Präfektur“, „Problemlösungen in den Grenzen der rechtlich umschriebenen Kompetenzen“ usw.