Temeswar - Das internationale Filmfestival „Ceau, Cinema!“, das dem europäischen Film gewidmet ist und heuer seine elfte Auflage gefeiert hat, wirkte wie ein Magnet auf die mehr als 5000 Zuschauer, die die Filmvorführungen und Veranstaltungen vom 17. bis zum 21. Juli in Temeswar/Timișoara besuchten. Das Festival, das vom Verein „Pelicula Culturală“ veranstaltet wird, umfasste in diesem Jahr fast 40 Filme, darunter viele rumänische Erstaufführungen, drei Ausstellungen, Workshops für Kinder und Jugendliche sowie Debatten. Die „Răzvan Georgescu“-Festivaltrophäe für den besten Film im Wettbewerb ging an „Ivo“ (Deutschland, 2024) in der Regie von Eva Trobisch. Der Publikumspreis ging an den polnischen Film „Woman of...“, eine 2023er Produktion, in der Regie von Malgorzata Szumowska und Michal Englert.
Neben der Eröffnungsgala mit der französischen Produktion „Extrasezon“ (2023, Regie: Stéphane Brizé) feierten die Filme aus dem Banat den größten Erfolg. Die 500 Plätze des Timiș-Kinos waren bei den Vorführungen der Filme „Clara“ (2023) von Sabin Dorohoi und „Apă și talpă“ (2024) von Mircea Gherase und Lucian Mircu (ein Bericht über Letzteren folgt demnächst), beide in Anwesenheit der Filmcrews, voll besetzt. Filme wurden u. a. auch im Sommergarten des Capitol-Kinos und am Trajansplatz aufgeführt.
Neben den Filmvorführungen wurden dem Publikum auch drei Ausstellungen geboten. Die eine wurde von der bulgarischen Künstlerin Boryana Ilieva, Initiatorin des Projekts „Floor Plan Croissant“ und Ehrengast des Festivals, organisiert und umfasste Kunstwerke, die Häuser aus 12 berühmten Filmen darstellten. In der Pygmalion-Galerie im Haus der Künste ist noch bis zum 8. August die Ausstellung „Sequenzen“ zu sehen, die über 50 rumänische Filmplakate aus den 1970er und 1980er Jahren aus der Privatsammlung des Schriftstellers, Übersetzers und Filmkritikers Marian Rădulescu zeigt (wir berichteten). Und: Drei junge Studenten, Ioana Satmari, Eric Szilveszter und Fabian Leiba, die seit Kurzem zum Festivalteam gehören, erstellten die interaktive Ausstellung mit dem Titel „Ceau, Cinema!, pe numărate“.
Der diesjährige „Ceau, Cinema!“-Workshop war der Filmanalyse und -kritik gewidmet und wurde von dem Filmkritiker Victor Morozov koordiniert. Zehn junge Menschen aus Temeswar und anderen Städten nahmen daran teil.
Der diesjährige internationale Partner von „Ceau, Cinema!“ war das grenzüberschreitende Filmfestival „Tribute to a Vision“ aus Nova Gorica, einer slowenischen Stadt an der Grenze zu Italien, die im Jahr 2025 den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt tragen wird.