Temeswar (ADZ) – Heute soll in Temeswar die Übereinkunft zwischen den Verkehrsministerien Rumäniens und Serbiens über den Bau der Autobahn zwischen Temeswar und Belgrad unterzeichnet werden. Dies teilte am Mittwoch das Verkehrsministerium mit. Die Zeremonie findet in Temeswar statt, angekündigt haben sich der rumänische Verkehrsminister Sorin Grindeanu und sein serbischer Amtskollege Tomislav Momirovic. Auf rumänischem Gebiet soll die Autobahn etwa 70 Kilometer lang sein. Laut Planung wird sie an der A1-DN6-Anschlussstelle zwischen Remetea Mare und Izvin beginnen und von dort in Richtung Süden bis zur Grenze bei Morawitza/Moravița führen. Eine zweite Anschlussstelle soll es südlich von Girok/Giroc geben, wo die geplante Autobahn über die Temeswarer Südostumgehung zu erreichen sein wird. Auf serbischem Gebiet wird die Autobahn einen ähnlichen Verlauf wie die jetzige Europastraße 70 nehmen, dabei soll die Stadt Werschetz/Vrsac im Westen und die Stadt Pantschowa/Pancevo im Südosten umfahren werden. Bei Pantschowa wird dann die Autobahn in die bestehende Schnellstraße münden, die die 75.0000 Einwohner zählende Südbanater Stadt mit der serbischen Hauptstadt Belgrad verbindet.
Während man im Nachbarland zunächst die Autobahn über das weiter nördlich gelegene Großbetschkerek/Zrenjanin bauen wollte und dadurch auf rumänischer Seite eine deutlich kürzere, aber dafür wirtschaftlich weniger sinnvolle Strecke zwischen Temeswar und der Grenze im Raum Otelek/Otelec – Feny/Foeni gebaut hätte werden müssen, stritt man in Temeswar darüber, ob die Autobahn an die A1 über den Temeswarer Westen oder über den Osten angeschlossen werden soll. Letztendlich hat man sich auf eine Trasse geeinigt, die für den wirtschaftlich abgehängten Süden des Kreises Temesch, für die Orawitzaer Senke und den Raum Neumoldowa/Moldova Nouă in der Donau-Klamm zusätzliche Chancen auf wirtschaftliche Entwicklung bringen könnte, wenn die Autobahn auch wirklich gebaut werden soll.
Die künftige Autobahn soll einen schnelleren Transitverkehr zwischen Rumänien und dem ex-jugoslawischen Raum ermöglichen und vor allem dazu dienen, den Westen Rumäniens besser an die Länder des Westbalkans und von da an Italien (über Kroatien und Slowenien) so wie an Griechenland (über Nordmazedonien) anzubinden.