Temeswar – Eine besondere Ausstellung versetzt ihre Betrachter 30 Jahre in die Vergangenheit zurück, und zwar in den Kommunismus, als zahlreiche Mankos den Alltag prägten. Die performative Ausstellung „Überlebenskit im Kommunismus“ (rum.: Kit de supraviețuire în comunism), die zwischen dem 15. und dem 21. Dezember (mit Ausnahme des 16. Dezembers) in einer fahrenden Straßenbahn in Temeswar/Timișoara gezeigt wird, bringt dem Betrachter mehrere Objekte näher, die vor 1989 verwendet wurden. Die Straßenbahn wird jeden Abend um 19 Uhr vom Freiheitsplatz losfahren.
„Wir öffnen die Archive der Theater aus Temeswar, das Archiv des Temescher Kreiskulturamtes und das CNSAS-Archiv und versuchen, mit Hilfe einiger ausgewählter Objekte, die sich in zwei Kategorien einteilen lassen, Waffen des physischen und Waffen des kulturellen Widerstandes, Ihre Einbildungskraft zu aktivieren und für eine kurze Zeit eine ´Scheibe´ Leben im Kommunismus nachzuspielen“, heißt es seitens der Veranstalter. Die Reisenden werden von den Schauspielern Christine Cizmaș, Ionuț-Marian Pârvulescu, Ioan Codrea und Armand Iftode auf die Reise in die Vergangenheit begleitet. Die Fahrt ist kostenlos, eine Platzreservierung ist allerdings unter Tel. 0751-892340 erforderlich.
Eine öffentliche Diskussion zum Thema „Widerstand durch Theater: Gab es ihn oder gab es ihn nicht?“ findet am Sonntag, dem 15. Dezember, um 11 Uhr, im „Corner Space“ in der Theresienbastei statt. Mit dabei sind Vertreter der Temeswarer Theaterszene und Theaterliebhaber, bei dem Treffen sollen aber auch einige Interviews des Projekts „Theater als Widerstand“ gezeigt werden. Das Projekt „Theater als Widerstand“ entfaltet sich bis zum Kulturhauptstadtjahr 2021 und nimmt sich vor, interessante Funde aus den Theaterarchiven und den Archiven anderer Institutionen ans Licht zu bringen. Eine Multimedia-Ausstellung und ein Dokumentarfilm, ein Magazin, Video-Installationen in öffentlichen Räumen u.v.m. sollen dabei entstehen.