Reschitza - Zu den lobenswerten Usancen der Stadtleitung von Reschitza gehört es, in den Reihen der Stadtbevölkerung – oder auch nur unter den Bewohnern repräsentativer Stadtteile – Umfragen zur künftigen Gestaltung des näheren oder weiteren Umfelds ihres Wohnorts durchzuführen – und die Resultate auch bei der Stadt-Neugestaltung in Betracht zu ziehen. Dabei arbeitet die Stadt gern mit Initiativen zusammen, die durch Gründung oder Personen vorab schon einen Bezug zu Reschitza haben. Diese Form von partizipativem Urbanismus hat sich bewährt, schon allein durch die Tatsache, dass Änderungen leichter akzeptiert werden, wenn sie von denen ausgehen, die mit ihnen unmittelbar leben müssen.
Eine der Firmen, mit denen die Stadt gern zusammenarbeitet, ist UrbanizeHub, die Urbanismusinitiative eines Reschitzaers. Diese hat im Februar und März eine Umfrage zur anstehenden Umgestaltung des Raums zwischen dem Tricolorului-Park und dem Victoria-Großkaufhaus im Zentrum der Neustadt Govândari und dem Nordbahnhof, bzw. der Verbindung des Hauptplatzes der Neustadt über die Straßen Progresului und Aleea Ineu zum Nordbahnhof organisiert, an der sich 800 Bürger beteiligt haben, weswegen die Antworten weitgehend als relevant anzusehen sind.
„Die Umfrage hat einer-seits online stattgefunden“, erklärte UrbanizeHub in einer ersten Stellungnahme, „und unsere Fragebögen wurden von den Bürgern beantwortet, aber wir haben zusätzlich auch Interviews auf der Straße geführt. Gut die Hälfte der 800 Antwortgeber sind Anwohner des betreffenden Raums, die anderen sind Bürger, die oft den befragten Raum als Transitraum benutzen oder in der Nähe arbeiten.“
Die häufigste Antwort der Befragten war, dass sie sich als Fußgänger im untersuchten Raum auf der Straße, wegen des disziplinlosen Verhaltens der Autofahrer, nicht in Sicherheit fühlen. Hauptgrund dafür seien die chaotisch geparkten Fahrzeuge, die den Verkehrsteilnehmern die Sicht nehmen und dadurch auch Fußgänger gefährden. Am schlimmsten sei es im Umfeld des Bauernmarktes am Nordbahnhof von Reschitza, wo unbedingt Ordnung erforderlich sei. Auch für die Parkplätze rund ums „Dacia“-Kino müsste neu überlegt werden. Da es in der Nähe zwei Schulen und Kindergärten gibt, fürchten viele Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder. Hier, wie auch im gesamten durch Befragung untersuchten Raum, gibt es den mehrheitlichen Wunsch nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h. Auch die Gehsteige und die Fahrradwege (hier immer noch durch hingeschmierte Farbstreifen vom vorhandenen Gehsteig abgegrenzte Trottoirstreifen, die im Grund weder den Fußgängern noch den Radlern nutzen, aber als „Fahrradpisten“ EU-konform ausgewiesen wurden) müssen erneuert und definiert werden. Nicht zuletzt ist man mit den Grünflächen und dem Zustand der Handelsräume unzufrieden. Und mit der Straßenbeleuchtung auf dem und rund um den Vorplatz des Nordbahnhofs und auf den beiden Bersaubrücken, die zum Nordbahnhof führen. Aber auch betreffs des mangelhaften Hotel- und Restaurant-Angebots in der gesamten Neustadt und der Kinderspielplätze sind noch viele Wünsche offen.
Die Umfrageergebnisse werden gegenwärtig systematisiert und gehen ein in die Planungen zur Stadterneuerung, die auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.