Mediasch – Die Texte der Passions-Andacht im Evangelischen Gemeindehaus Mediasch am Donnerstag, dem 14. März, stammen zwar von Dichter Christian Friedrich Henrici, der das Libretto für Johann Sebastian Bachs tiefgründige „Matthäus-Passion“ schuf und bis heute unter seinem Pseudonym „Picander“ zeitlose Bekanntheit genießt, doch die Musik der vorletzten Fastenzeit-Programmstunde um 17 Uhr ist nach romantischen statt barocken Kriterien bestimmt worden, was Kontraste in sich birgt: Klarinettistin Theresa Braisch und Pianist Kozma István, der aktuell ein Promotionsstudium an der Gheorghe-Dima-Musikakademie Klausenburg/Cluj-Napoca bewältigt und als Dozent ihrer Außenstelle in Piatra-Neamț tätig ist, vervollständigen das Vorlesen älterer Gedichtzeilen um bis zu 200 Jahre jüngere Sonaten und Phantasiestücke von Camille Saint-Saens, Robert Schmumann, Niels Gade und August Klughardt. Ein Konzept, von dem Vikar Maximilian Braisch überzeugt ist, dass es Zuhörern helfen kann, Erinnerungen an ihre persönlichen Leiden nicht mehr länger wie rote Tücher zu meiden. „Vielleicht schaffen sie heilsame Erinnerungen und dadurch eine wertvolle Weise der Verinnerlichung!“ Die Wortspiele auf dem Plakat sind nicht eben zufällig erdacht.