Karansebesch - Knappe sechs Monate nach ihrer Inbetriebnahme sind die Umgehungsstraßen von Karansebesch und nun auch Domaşnea für den Durchgangsverkehr gesperrt, weil die Bauunternehmen Nachbesserungen durchführen müssen. Die Projekte der Umgehungsstraßen, die zusammen rund 70 Millionen Euro gekostet haben, sind Ende 2011 (angeblich auf Drängen des Transportministeriums) vor Winterbeginn feierlich eröffnet worden. Nun müssen dringend Nachbesserungen durchgeführt werden, weil sie schon erste Löcher und Risse im Asphaltbelag, aber streckenweise auch Absackungen der Ränder haben.
Die Offiziellen der Nationalen Kompanie für Autobahnen und Nationalstraßen CNADN geben an, die Sperre der Umgehungsstraßen habe als einzigen Grund das Nachholen des Anbringens der obersten Asphaltschicht.
In Wahrheit sind nach Abklingen der Winterfröste auf beiden Umgehungsstraßen die ersten Löcher („Krater“) und zahlreiche Risse erschienen, die einen dringenden Reparaturbedarf nötig machen. Wie dem auch sei, die Umgehungsstraßen befinden sich beide noch in der Garantiefrist und die Reparaturen müssen auf Kosten der Bauausführer durchgeführt werden. Die zwei Umgehungsstraßen sind für je drei Wochen gesperrt worden.
Der zwölf Kilometer lange Abschnitt bei Karansebesch soll Anfang Juni wieder für den Verkehr freigegeben werden, jener bei Doma{nea eine Woche später.
Fakt ist, dass die Bauherren erst mal mit Asphaltfräsen angerückt sind, um eine ganze Schicht abzutragen und neu durchzukochen. Gleichzeitig müssen die Abflussgräben und Rigolen auf manchen Streckenabschnitten erneuert oder nachgebessert werden, weil mit dem Abfluss des Regen- und Schmelzwassers die ersten Probleme aufgetaucht waren. Außerdem müssen jetzt auch die Leitplanken und die Verkehrsschilder vollständig ausgebracht werden. das war seinerzeit bei der Abnahme durch CNADN schon kritisch vermerkt worden.
An der Umgehungsstraße von Domaşnea sind zusätzlich Hangbefestigungsarbeiten durchzuführen, weil der vergangene Winter gnadenlos aufgezeigt hat, wie oberflächlich die Hänge befestigt worden sind, als die Umgehungsstraße teilweise in die Hügelrücken eingefräst wurde.
Zahlreiche kleine Erdrutsche haben bereits mehrmals den Verkehr unmöglich gemacht. An dieser Umgehungsstraße sind ganze Teilabschnitte, die nicht richtig talwärts gefestigt waren, abgesackt und jetzt müssen die Nachbesserungen mit einer ordentlichen Hangfestigung beginnen. Für all die Arbeiten hat der Bauausführer eine Drei-Wochen-Frist gefordert, es wird allerdings bezweifelt, dass diese Zeit für die Durchführung aller anstehenden Arbeiten reicht.
Die Umgehungsstraßen und die Rundumerneuerung am Banater Abschnitt der E70/DN6 sind hauptsächlich über ein EU-ISPA-Pogramm der EU in den Jahren 2006-2011 finanziert und durchgeführt worden. Die Straße sollte als verkehrsmäßige Ausweichmöglichkeit während des Baus der West-Ost-Autobahn von Ungarn über Arad – Temeswar –Deva – Hermannstadt genutzt werden für den zunehmenden Schwerlasterverkehr zwischen Westeuropa und den Vorderen Orient.