Umgestaltung des Jagdwaldes sorgt für erhitzte Gemüter

Vizebürgermeister kündigt Schnittaktion für den Frühling an

Temeswar (ADZ) – Die Ankündigung des Vizebürgermeisters Ruben Lațcău, wonach die Stadtverwaltung derzeit mit der Klärung der Grundbuchproblematik des Jagdwaldes/Pădurea Verde beschäftigt sei, im Frühjahr jedoch mit der Durchforstung des Waldes und dessen Umgestaltung zu einem Freizeitpark beginnen werde, löste gemischte Reaktionen bei den Temeswarern aus. Zahlreiche Bürger zeigten sich über die Pläne sehr empört, vermutet wird, dass der Baumbestand reduziert, die Gehwege asphaltiert und unter Umständen sogar im Wald gebaut werde, so dass er am Ende der Umgestaltungsaktion seiner endgültigen Zerstörung ent-gegenblicken werde. Viele Bürger weisen gleichzeitig auf die Notwendigkeit hin, die Artenvielfalt des Jagdwaldes zu erhalten, und nicht durch unbedachte Aktionen zu reduzieren. Die Erhaltung der Artenvielfalt sei durchaus wichtiger als die Anlegung von Fahrradwegen, die letzten Endes einem Publikum zur Verfügung stehen, das von Naturschutz, Waldpflege und Biodiversität nicht viel versteht und entsprechend kaum Wert darauf legt. Anderen zufolge soll der Wald teilweise abgeholzt und als Bauland freigegeben werden, derartige Gerüchte seien im Umlauf, seit die Stadtverwaltung die Schließung des Zoos (der sich am Rande des Jagdwaldes befindet) verfügt und die dort noch lebenden Tiere an andere Tiergärten im Land verschenkt habe.

Wie die ADZ berichtete, hatte das Umweltministerium den Wald der Stadt Temeswar übertragen, die Kommunalverwaltung hatte sich verpflichtet, daraus eine Art Naherholungsgebiet zu machen. Die Umgestaltung werde laut La]c˛u im Frühjahr beginnen, man müsse zunächst eine Schnittaktion durchführen und den Wald von toten und umgestürzten Bäumen befreien. Asphaltierte Wander- und Fahrradwege werde es nicht geben, versicherte der Vizebürgermeister. Die Vereinbarung mit dem Umweltministerium lasse so etwas nicht zu. Vorläufig konzentriere man sich sowieso auf die Klärung der Grundbuchproblematik und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die bereits vom Umweltministerium und der Forstverwaltung begutachtet wurde. Die größten Probleme gäbe es bei der Grundbucheintragung eines Teils des Waldes, der auch vor 2020 im Eigentum der Stadt war, und wo sich 30 Jahre lang niemand um die richtige Vermessung und Eintragung des städtischen Eigentums gekümmert habe. Dieser Angelegenheit habe man sich jetzt endlich angenommen und werde sie endgültig klären. Danach werde man über ein 500 Hektar großes, zusammenhängendes Waldareal verfügen, das zu einem Erholungsgebiet für die Temeswarer Bürger umgewandelt werde.