Reschitza – Seit Anfang Juli sind in vielen Gegenden des Banater Berglands, vor allem im Raum südlich von Reschitza, Bäume entlaubt und in vielen Hausgärten ist das Gemüse – vor allem Tomaten – schwarz geworden und vertrocknet. Anfragen bei der Umweltschutzbehörde bezüglich Erklärungen fürs Phänomen blieben unbeantwortet. Hingegen meldete sich dieser Tage ein Physiklehrer, der sich übers Internet einen Geiger-Zähler zugelegt hat, bei einer Reschitzaer Lokalzeitung.
Er habe nach dem Wolkenbruch in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli im Raum Reschitza Radioaktivitätswerte gemessen, die die Werte der natürlichen Radio-aktivität um das Acht- bis Zehnfache überschreiten. Und seines Wissens sei eine Überschreitung dieser Werte ohne Gefahr bloß um das höchstens Dreifache erlaubt. Mehr hätte Alarm auslösen müssen. Ihn befremdete, dass es keinerlei Meldung oder Reaktion seitens des Amtes für Umweltschutz gab. Er gab auch an, sich an die Agentur für Umweltschutz gewandt zu haben, ohne, zum Vergleich, deren Messwerte oder eine Erklärung fürs Phänomen erhalten zu haben. Gefragt, woher er das Geiger-Müller-Messgerät beschafft habe, sagte er: „Um 350 Lei aus dem Internethandel.“
Auffällig ist, dass vor allem die Walnussbäume – die hohe Jod-Werte produzieren – seit Anfang Juli praktisch entlaubt sind und dass das Phänomen vor allem im Banater Karst akute Formen zeigt (auch viele Apfelbäume sind praktisch entlaubt). Laien fragen sich, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der ökologisch ungesicherten Abraumhalde des seit nahezu 20 Jahren aufgelassenen Uranbergwerks Ciudanovi]a und dem radio-aktiven Regen, der offensichtlich über dem Banater Bergland niedergegangen war. Oder ob der radioaktive Regen eine Spätfolge der amerikanischen Bombardements von 1999 auf Ziele in Ex-Jugoslawien sein könnte.
Wir erinnern daran, dass auch im Sommer 1999, in der Endphase des Sezessionskriegs in Ex-Jugoslawien, sogenannte „chirurgische Präventivschläge” gegen Ziele im serbischen Banat von der US-Luftwaffe durchgeführt wurden (bei denen zuge-gebenermaßen auch Geschosse mit urangehärteter Spitze zum Einsatz kamen) und dass in deren offensichtlichen Folge ganze Landstriche im rumänischen Banat praktisch entlaubt wurden, einschließlich mit Großkulturen bestellte Felder, aber auch viele Waldstreifen. Auch damals verweigerte die Agentur für Umweltschutz jedwelche Auskunft über das Phänomen, während offizielle Kommuniqués des US-Kommandos von „Kollateralschäden” sprachen.