Kronstadt - Vier Jahre nachdem das Kugel- und Wälzlagerwerk „Rulmentul SA“ bankrott ging, nähert sich nun das Auflösungsverfahren vor dem Amtsgericht in Kronstadt/Brașov einem endgültigen Urteil. Dabei wird weiterhin gerätselt, wer der Antragsteller ist, der im September 2010 das Verfahren unterbrach, indem er eine Eingabe einreichte für die Rückerstattung des Grundstücks, auf dem sich die Gebäude des ehemaligen Werkes befinden. Die Eingabe kam von Hans Eissenberger, deutscher Staatsbürger, welcher ankündigte, Anspruch auf den Grund zu haben und dem eine Frist gegeben wurde um die notwendigen Beweise vorzulegen.
Da die geforderten Belege ausblieben, leitete das Amtsgericht Kronstadt über die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland eine Suche nach dem Antragsteller ein. Eine Person mit dem Namen Hans Eissenberger wurde auch aufgefunden, doch dieser gab eine eidesstattliche Erklärung ab, nicht der Gesuchte zu sein und in keinem Verhältnis zu dem Verfahren zu stehen.
Da die einjährige gesetzlich vorgesehene Frist nun verjährt ist, beschloss das Kronstädter Gericht das Liquidationsverfahren fortzusetzen. Dragoş Moldoveanu, Vollzieher von RVA Insolvency Specialists, der Kanzlei, die gemeinsam mit dem Insolvenzhaus Transilvania das Vollstreckerteam bildet, sagte, dass nun die Erklärungen verfasst werden, durch welche die Gebäude und Werkhallen von „Rulmentul“ an die Finanzbehörden des Kreises Kronstadt übergeben werden, um so die offenen Steuerschulden zu begleichen.