Hermannstadt – Masoud und Mojtaba Sadinam wurden 1984 in Teheran geboren und flüchteten 1996 mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder Milad aus dem Iran nach Deutschland. In Deutschland besuchten sie zunächst eine Auffangklasse für Flüchtlinge, dann die Realschule und schließlich das Gymnasium von Lengerich bei Osna-brück. Mit ihrem Buch „Unerwünscht“ erzählen sie von ihrer Flucht, der Ankunft im Münsterland und dem langen Weg, in Deutschland ein neues Zuhause zu finden.
Die Frage nach dem Begriff „Heimat“ ist im Angesicht heutiger Flucht- und Migrationsbewegungen sehr aktuell. Aus den verschiedensten Ländern machen sich die Menschen des 21. Jahrhunderts auf den Weg, um anderswo ihr Glück zu suchen. So unterschiedlich die Ausgangssituationen in diesen Ländern sein mögen, so sehr ähneln sich die Probleme und inneren Konflikte der Menschen, die ihr Land verlassen haben.
Die Lesereihe „Was ist Heimat?“ widmet sich den Motiven rund um das Phänomen Auswanderung sowie den Konflikten, die Menschen mit sich selbst austragen müssen, sobald sie in einem anderen Land ankommen und ein neues Leben beginnen müssen. Nach Karin Gündisch und Annemarie Otten sind am 11. Oktober 2018, um 18 Uhr, die beiden Iraner Masoud und Mojtaba Sadinam zu Gast im Erasmus-Büchercafé.
„Wie Mojtaba, Masoud und Milad eine Integration gegen alle Widerstände gelingt, wie ihnen trotz Rückschlägen, bürokratischer Schikanen und eines dramatischen Kampfs gegen die Abschiebung der Sprung aufs Gymnasium und das Einserabitur glückt, und wie sie auch an deutschen Eliteuniversitäten lernen müssen, ihren eigenen Weg zu finden – davon berichten sie gemeinsam in diesem Buch. Bewegend wie ein Roman erzählt „Unerwünscht“ so von der Suche nach Heimat und Freiheit und dem Wunsch, dazuzugehören. Es ist die Geschichte eines Flüchtlingsschicksals – vor allem aber eine so noch nicht gelesene Parabel über Brüderlichkeit, Mut und Mensch-lichkeit“, heißt es in der Beschreibung zum Buch.