Universität fordert Rücktritt des Bildungsministers

Keine Einigung zwischen UBB und Valentin Popa in Sicht

Hauptgebäude der UBB Foto: wikimedia commons

Klausenburg – Die Leitung der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg/Cluj-Napoca fordert in einem offenen Brief an Premierministerin Viorica Dăncilă und die Mitglieder der Regierung die Entlassung von Bildungsminister Valentin Popa. Popa habe „die Fehler zu verstehen, die bei der Zuweisung der gebührenfreien Plätze für das akademische Jahr 2018/19 an die traditionellen Universitäten in den großen akademischen Zentren des Landes gemacht wurden.“

Anfang April hatte das Bildungsministerium bekannt gegeben, dass die staatlichen Universitäten dazu verpflichtet werden sollen, die Anzahl der Studenten in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zu reduzieren und im Gegenzug die Zahl der Studenten in mathematisch-technischen Studienfächern sowie im Bereich Pharmazie, Landwirtschaft und Tourismus zu erhöhen. Popa erklärte, dass die Maßnahmen auf die Regierungsstrategie von 2014 zurückgehen, welche die universitäre Ausbildung an den wirtschaftlichen Prioritäten Rumäniens orientieren will. Führende Universitätsprofessoren hatten dem entgegengehalten und bezeichneten das Vorgehen des Bildungsministers als politisch motiviert, um sie für ihre Kritik an der Bildungs- und Forschungspolitik der Regierung abzustrafen. Zwischenzeitlich traten Studenten und Universitätsleitung in einen symbolischen Streik, um gegen die Streichung gebührenfreier Studienplätze an den wichtigsten Universitäten des Landes zu demonstrieren.

„Daher sind wir der rumänischen Gesellschaft verpflichtet, den Rücktritt oder die Entlassung dieses Ministers für Bildung öffentlich zu beantragen. Wir werden auch weiterhin eine öffentliche Position einnehmen, durch die wir – so weit wie möglich in diesem ungünstigen politischen Kontext für das rumänische akademische Umfeld – die akademische Normalität und damit die Chance dieses Land zu entwickeln, verteidigen. (…) Der Wunsch des Ministeriums nach Leistungssteigerung in der Hochschulbildung ist unvereinbar mit der Sanktionierung der ältesten, größten und bestplatzierten Universitäten Rumäniens in den internationalen Rankings, d. h. Universitäten, die der zeitgenössischen rumänischen Schule Prestige und weltweite Anerkennung bringen“, heißt es in dem Brief.

Weiter stellt die Leitung der Universität stellt fest, dass sie keinen Gesprächspartner in der Person des Ministers hat. „Die Werte, Vision und das akademische Engagement der Babeș-Bolyai-Universität sind mit den Vorstellungen des derzeitigen Ministers unvereinbar.“