Bokschan - Marian (40) und Mihaela D. (36) aus Bokschan galten bis vor vier Jahren als Unternehmer, deren Firma nicht über die Maßen florierte, die aber trotzdem immer Geld hatten. Dann verhaftete sie die Polizei wegen Betrügerei und Fälschung. Der Prozess dauerte mehr als drei Jahre und beide wurde zu je zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Im Gefängnis landeten sie aber vorerst nicht, weil sie von der Bildfläche verschwanden. Am Mittwoch allerdings verhaftete sie die Polizei aufgrund eines seit Monaten geltenden Haftbefehls in Bokschan und brachte sie ins Untersuchungsgefängnis des Polizeiinspektorats Reschitza, wo sie nun auf ihren Abtransport in ein Gefängnis warten, dem sie zugeteilt wurden. Das Betrugssystem der Eheleute D. funktionierte folgendermaßen: Ab 2006 stellten sie fiktiv Leute in ihrem Unternehmen an und gingen unmittelbar darauf zu einer Bank, wo sie im Namen und als „Bevollmächtigte” ihrer Neuangestellten mittels gefälschten Papieren einen Kredit aufnahmen. Sofort nach Genehmigung des Kredits „entließen” sie die fiktiv Angestellten wegen „Fernbleibens von der Arbeit”, wodurch sie vermeintlich die Spuren verwischten. Überraschenderweise funktionierte das „System” sogar längere Zeit und erst eingehende Revisionen bei den kreditierenden Banken brachten den Leichtsinn der Bankangestellten und das kaltschnäuzige Vorgehen des Betrügerehepaars ans Licht. Geschickte Advokaten haben den Betrugsprozess lange hinauszögern können. Sofort nach Urteilsverkündung tauchten die beiden unter.