Unternehmer will Bürgermeisteramt

Vielleicht gelingt es jetzt mit Geoanăs PSR

Reschitza – 2012 hat die PSD ihrem Mitglied Gheorghe Filipescu, als der Ambitionen auf den Stuhl des Bürgermeisters von Reschitza/Reşiţa anmeldete und dem Wunschkandidaten der Partei, Mihai Stepanescu im Wege stand, einen Posten als Staatssekretär in Bukarest angeboten. Als der Bauunternehmer, dem in Reschitza kein lukratives Projekt durch die Lappen ging, sofern es von der Stadt ausgeschrieben war, den Posten eines Staatssekretärs freimachen musste, wechselte er prompt zu Mircea Geoanăs neugegründeter Partidul Social Românesc (PSR) über. Anlässlich eines Blitzbesuchs von Geoană in Reschitza entschlüpfte diesem vergangene Woche die Ankündigung, dass die PSR über einen guten Mann verfügt, der als Reschitzaer Bürgermeister geeignet wäre: Gheorghe Filipescu. Dieser hatte bislang bei jeder Gelegenheit aus voller Brust behauptet, dass ihn keine politischen Ämter mehr interessieren, ja dass ihn ein Wiedereinstieg in die Politik kalt lasse... Nun kam heraus, dass Filipescu die Filiale Reschitza der PSR leitet.

Geoană setzte noch eins drauf: er erwartet von Filipescu und dessen Reschitzaer Team, dass sie mehr PSD-Mitglieder, wegen der gemeinsamen sozialdemokratischen Ideologie, zu einem Wechsel zur PSR überreden. Filipescu wäre somit der zweite Kandidat der Linken für das Amt eines Reschitzaer Bürgermeisters und könnte durch sein Geld zumindest die Gewichtung des wahrscheinlichen PSD-Kandidaten Ioan Crina ausgleichen, des Vizebürgermeisters, der seit November 2015 auch die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters übernommen hat. Der bisher einzige ernstzunehmende Kandidat, den das rechte politische Spektrum aufgestellt hat, ist der Nudelproduzent und Tourismusunternehmer Ioan Popa (PNL). Filipescu gibt sich durch die vielen Projekte, die er als Bauunternehmer in Reschitza durchgeführt hat, auch viele Blößen. Sein sichtbarster Pferdefuß ist der Hauptplatz von Reschitza, den er während des Mandats von Bürgermeister Liviu Spătaru (2004-08) für ein Heidengeld neu gepflastert hat und der heute bereits erneut generalüberholt werden muss, wegen des schlechten Materials, das damals verwendet wurde (zerbröselnde Granitplatten aus China), aber auch wegen der schlampig durchgeführten Arbeiten.