Kronstadt - Bei dem am Montagabend einberufenen „Bürgerabend“ zum Thema Graft-Zufahrt wurden erste Unterschriften gesammelt, die eine von Thomas Şindilariu und Christian Macedonschi initiierte Beschwerde unterstützen. Die Beschwerde soll demnächst in Rumänisch auf der Seite des Kronstädter Kreisforums erscheinen (www.forumkronstadt.ro) sowie auf anderen Webseiten. In den nächsten Tagen können auf den Sammellisten beim Forumssitz (Baiulescu-Str. 2) weiter Unterschriften abgegeben werden, hieß es abschließend bei der öffentlichen Debatte über die in der Karpatenrundschau vom 8. Mai berichtet wird.
Die Petition fordert den Verzicht auf die geplante Verkehrsumleitung entlang der Graft, weil dadurch eine für das Kronstädter Stadtbild charakteristische Landschaft und damit verbundene mittelalterliche Baudenkmäler in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Bürger Kronstadts seien nicht über die Absichten der Stadtverwaltung in Kenntnis gesetzt worden, wie das gesetzlich vorgeschrieben ist. Deshalb wird in der Petition gefordert, zu diesem Thema eine öffentliche Debatte zu starten, Fachleute zur Beratung hinzuzuziehen, Alternativen zur nachhaltigen Entwicklung des historischen Stadtzentrums zu suchen. Das Bürgermeisteramt wird aufgefordert binnen 30 Tagen schriftlich mitzuteilen, in welchem Stadium sich das Projekt der Graft-Zufahrt befindet, wie und wann die damit verbundene Sitzung sowie öffentliche Debatte stattfindet sowie die Zusage, dass sich daran auch die Vertreter der Petition-Befürworter beteiligen können.
In der Beschwerde wird darauf hingewiesen, dass die Verkehrsumleitung entlang der Graft, die auch den Bau von zwei Tunnels einschließt, die kostspieligste Lösung darstellt. Das Geld könnte viel besser zu anderen Zwecken verwendet werden. Als Beispiel dazu wird eine Wiederbelebung des Geländes zwischen Schwarzem und Weißem Turm genannt das als Naherholungsgebiet gestaltet werden könnte durch Reinigung des Graft-Bachs und seiner Ufer, Einrichtung von Spielplätzen, Wanderalleen, Kletterwänden, Imbissstellen, touristische Verwertung der alten Luftschutzbunker. Die Geldmittel sollten auch für die Ausarbeitung einer nachhaltigen ausgewogenen Entwicklungsstrategie für die Kronstädter Innere Stadt zugewendet werden – eine Entwicklung, die nicht nur auf Tourismus und Gastronomie fußt sondern das Stadtzentrum weiterhin auch als Wohngebiet definiert. Zu diesem Zweck sollte die Sanierung von Gebäuden und öffentlichen Räumen von historischem Wert gefördert und ein neues modernes Verkehrskonzept berücksichtigt werden.