Sathmar - Vom 24. bis zum 27. Januar besuchte Werner Hans Lauck, der deutsche Botschafter in Bukarest, zum ersten Mal den Kreis Sathmar/Satu Mare. Anlass des Besuchs war vor allem, dass der Botschafter die Sathmarer Region kennenlernt aber auch die Teilnahme an der Gedenkfeier, die zum 69. Gedenktag der Deportation der Sathmarer Schwaben in die ehemalige Sowjetunion in Großkarol/Carei veranstaltet wurde. Begleitet wurde der Botschafter von Rolf Maruhn, deutscher Konsul in Temeswar, Ovidiu Ganţ, Parlamentarier des DFDR, sowie Josef Karl, erster Sekretär der deutschen Botschaft in Bukarest. Am Samstag nahm der Botschafter an der Feier der Russlanddeportation in Großkarol statt. Danach wurde der Botschafter in Petrifeld/Petreşti von Bürgermeister Otto Marchis und der Kreisrätin Maria Nagy begrüsst. Hier besichtigte der Botschafter das Schwäbische Museum und wurde von den Gastgebern mit der sathmarschwäbischen Spezialität, den Strudli bewirtet. In Fienen besuchte der Botschafter die deutsche Möbelfirma PoliPol.
Am Abend traf er die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirschaftsvereins der Region Sathmar.
Sonntagvormittag wurde die deutsche Delegation im Johann-Ettinger-Lyzeum von der Leitung des Lyzeums erwartet. Direktorin Maria Reiz und ihr Stellvertreter Robert Elek zeigten dem Botschafter das Lyzeum und die Mitglieder der Delegation konnten anschließend eine Präsentation über die Schule sehen. Der Botschafter war beeindruckt von den guten Ergebnissen des Lyzeums und der Vielzahl der außerschulischen Tätigkeiten, die vom Ettinger-Lyzeum regelmäßig veranstaltet werden. Diskutiert wurde während des Gesprächs, das u. a.mit der Teilnahme von Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR Nordsiebenbürgen und des Kreises Sathmar, sowie des Gastlehrers Dietrich Arens, Fachberater aus Deutschland, stattfand, über das Problem der Renovierung des zweiten Internatsgebäudes im Hof des Lyzeums.
Anschließend nahm der Botschafter an der deutschsprachigen Messe in der Kalvarienkirche teil.
Mit Präfekt Eugeniu Avram und Rudolf Riedl, stellvertretender Präfekt des Kreises Sathmar, dem Kreisratsvorsitzenden Adrian Ştef und Dorel Coica, dem Bürgermeister der Stadt Sathmar, traf sich die Delegation im Verwaltungspalais. Der Präfekt unterstrich die Wichtigkeit des deutschsprachigen Unterrichts im Kreis Sathmar. Der Botschafter hob die Notwendigkeit der Entwicklung der deutsch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen hervor sowie den Beitrag der Firmen mit deutschem Kapital zur wirtschaftlichen Entwicklung des Kreises. Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ bat die Behörden um die Unterstützung der Renovierung des zweiten Internatsgebäudes im Hof des Ettinger-Lyzeums.
Die Mitglieder der deutschen Delegation trafen sich danach mit Bürgermeister Dorel Coica. Er bat Werner Hans Lauck, auch der Botschafter der Stadt Sathmar zu sein und bei der Heranziehung von deutschen Investoren nach Sathmar zu helfen. Am Sonntagnachmittag empfing Bischof Eugen Schönberger die Delegation.
Im Wendelin Fuhrmann Saal des Kulturtreffpunkts konnten die Gäste ein kurzes aber vielfältiges Programm aus schwäbischen Volkstänzen und Liedern in Darbietung der Volkstanzgruppe und des Chors des Johann-Ettinger-Lyzeums, der Musikgruppe Carmina Renascentia aus Großkarol und der „Gute Laune“-Volkstanzgruppe des DFDR Sathmar sehen. Anschließend fand eine Sitzung mit den Vorstandsmitgliedern des Kreisforums Sathmar sowie den Bürgermeistern und stellvertretenden Bürgermeistern des Deutschen Forums im Kreis Sathmar statt. Nach dem Bericht von Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR Nordsiebenbürgen und des Kreises Sathmar, über die Sathmarer Schwaben, sprach der Botschafter zu den Anwesenden. In seiner Rede hob er u. a. die Wichtigkeit der Bewahrung der deutschen Identität der Sathmarer Schwaben hervor und versprach diesbezüglich seine volle Unterstützung. Josef Hölczli, Leiter der Sathmarer Stiftung für Internationale Zusammenarbeit, stellte die Arbeit der Stiftung und der Handwerkskammer vor. Am Abend wurde der Botschafter im Weinkeller des Ortsforumsvorsitzenden Franz Pech in Bildegg empfangen.