Hermannstadt - Der Verein „Hosman Durabil“ (Nachhaltiges Holzmengen) hat das erste „Digitale Zentrum für Frauen“ im Landkreis Hermannstadt/Sibiu eröffnet. Ein Jahr lang sollen dort 230 von Armut gefährdete Frauen aus dem Harbachtal/Valea Hârtibaciului kostenlose Kurse zur Steigerung ihrer digitalen Kompetenz und der Entwicklung spezifischer Fähigkeiten erhalten. Die technische Ausstattung des Zentrums erfolgt durch die Orange-Stiftung, welche auch die Finanzierung der Kurse unterstützt.
„Marginalisierte Gemeinschaften benötigen Unterstützung durch Ausrüstung und Fähigkeiten, um neue Technologien zu nutzen und ihr Leben zu verbessern“, erklärte Gabriela Cotaru vom Verein „Hosman Durabil“ in einer Pressemitteilung. „Wir wollten ein solches Projekt im Harbachtal und ich bin froh, dass wir dieses Jahr den Grundstein für das Digitale Zentrum legen werden. Dies wird uns helfen, die lokalen Gemeinschaften zu stärken, um Krisen besser bewältigen zu können.“
Auch werden die Frauen, die ein eigenes Gewerbe in der Landwirtschaft, der Gastronomie oder im Öko-Tourismus aufbauen möchten, von dem spezialisierten Partner „Eco Ruralis“ unterstützt. Stela Zămoiu erläutert, dass Frauen auf dem Land in besonderem Umfang zum Wohl ihrer Familien und Gemeinschaften beitragen und ihre Rolle in der Nahrungsmittelproduktion und dem Verwalten der natürlichen Ressourcen für die Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung ist. „Historisch gesehen sind Bäuerinnen als Hüter der Samen der Kultur anerkannt, die mehr als nur ein Produktionsmittel darstellen. Sie sind vielmehr ein Teil unseres kulturgenetischen Erbes. Diese Erfahrungen sind die Grundlage, auf der wir die Zukunft der Frauen auf dem Land aufbauen müssen, in welcher die Arbeit dieser Frauen belohnt und respektiert wird.“
Ebenfalls in das Projekt eingebunden ist der Hermannstädter Verein „Asociația pentru Libertate și Egalitate de Gen“ (Verein für Geschlechterfreiheit und -Gleichheit, ALEG). „In den vergangenen Monaten haben wir klarer denn je gesehen, wie sehr wir digitale Fähigkeiten benötigen, um zu überleben. Ich habe Frauen getroffen, die dank ihrer Fähigkeit, online zu kommunizieren, sich vor häuslicher Gewalt retten konnten, aus der Ferne gearbeitet haben und damit weiterhin ein Einkommen hatten oder ihren Kindern beim Online-Unterricht halfen“, sagte Camelia Proca, die Vorsitzerin des Vereins.
Bereits 2015 hatte die Orange-Stiftung das Programm „Women’s Digital Centers“ ins Leben gerufen, welches in dieser Zeit über 40.000 Frauen in schwierigen Lebenssituationen in 320 Zentren und 23 Ländern unterstützt hat. In Rumänien wurde das Programm 2018 in Bukarest gestartet.