„Untold“ war ausverkauft

Über 300.000 Besucher kamen an den vier Tagen des Festivals

Das Bühnenbild in der Cluj Arena orientierte sich in diesem Jahr an der Sagenwelt Siebenbürgens.
Foto: Untold-Festival

Hermannstadt – Das Untold-Festival in Klausenburg/Cluj-Napoca ist die größte Musikveranstaltung des Landes. Am vergangenen Wochenende fand es zum zweiten Mal statt und zog noch weit mehr Besucher an als im vergangenen Jahr. An den vier Festivaltagen kamen insgesamt über 300.000 Besucher und damit rund 60.000 mehr als 2015. Am Samstag, dem dritten Veranstaltungstag, meldeten die Organisatoren, dass alle Eintrittskarten ausverkauft seien. Als Samstagnacht der niederländische Top-DJ Armin van Buuren in der Cluj Arena auflegte, waren mehr als 80.000 Menschen auf dem Festivalgelände, was einen Rekord für das „Untold“ darstellte, so Marketing- und Kommunikationsmanager Adrian Ghereji. Van Buuren selbst sprach davon, dass dies einer seiner besten Auftritte in diesem Jahr war und Veranstaltungen wie das „Untold“ Menschen verschiedener Nationalitäten durch Musik vereinen können. Laut Pressemitteilung der Einwanderungsbehörde waren am Wochenende rund 30.000 Ausländer in der Stadt.

Ein Ausnahmeereignis war das Festival auch für die staatlichen Behörden. Mehr als 2.000 Polizisten, 1.500 Gendarmen und 800 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die medizinischen Rettungskräfte zählten 1.584 Einsätze. Dabei mussten 34 Personen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie das Innenministerium mitteilte, kam es jedoch zu keinem ernsthaften Zwischenfall. Die meisten Behandlungen mussten aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum durchgeführt werden. Umfangreiche Kontrollen führte auch die Steuerbehörde ANAF durch. In den Tagen des Festivals sollen rund 102,6 Millionen Lei in der Stadt umgesetzt worden sein. Viele Pensionen und Hotels waren schon Monate zuvor ausgebucht und verlangten Aufschläge von bis zu 400 Prozent. Selbst eine Nacht im Studentenwohnheim kostete 60 bis 80 Lei – während der Einschreibewochen waren es 25 Lei.

Auf den sechs Bühnen am Kleinen Somesch/Someşul Mic traten mehr als 150 DJs und Bands auf. Am Hauptplatz/Piaţa Unirii gab es wie schon im vergangenen Jahr ebenfalls eine Bühne. Hier spielten unter anderem Carla’s Dreams sowie Robin and the Backstabbers. Der Eintritt war frei. Auf dem Festivalgelände endete das Spektakel erst am frühen Montagmorgen. Neben Armin van Buuren waren es Afrojack, Hardwell und Tiesto, welche die Massen begeisterten. Alle vier stammen aus den Niederlanden, dem Epizentrum der elektronischen Musik. Das „Mysteryland“ in Haarlemmermeer, südwestlich von Amsterdam, welches seit 1994 jährlich stattfindet, ist das weltweit am längsten bestehende Festival für elektronische Musik. Am Tag ihrer Amtseinführung im Jahr 2013 unterbrachen König Willem-Alexander und dessen Gattin Königin Maxima gar ihre königliche Hafenrundfahrt, um einem Konzert von Armin van Buuren beizuwohnen.