Orawitza – „Wir sind am Umweltschutz interessiert und bemühen uns, solcherlei Unfälle zu vermeiden“, erklärte Georg von Bardeau, der Geschäftsführer der Bardeau-Holding, die durch das unkontrollierte Abfließen der Gülle von ihrer Milchkuhfarm SC Meierhof SRL in Berlişte über einen Kanal den Crivaia/Jam-Bach mit Gülle verseucht und das Fischsterben vor dem orthodoxen „Fischsonntag“ (ADZ berichtete) verursacht hatte. „Im vergangenen Jahr haben wir dort 100.000 Euro in Umweltschutzmaßnahmen investiert.“ Die Gewässerverwaltung Banat in Temeswar (ABAB) wurde am vergangenen Wochenende durch die Wasserwirtschaft Karasch-Severin vom Fischsterben auf einer zwei Kilometer langen Strecke im Jam/Crivaia-Bach in Kenntnis gesetzt. Auch das Kreiskommissariat der Garde für Umweltschutz Karasch-Severin und die Kreisagentur für Umweltschutz APM wurden benachrichtigt. Vor Ort stellten die Zuständigen fest, dass das Fischsterben durch Gülle verursacht wurde, die sich beim unbeaufsichtigten Umpumpen über den Abschlussschlauch in einen Kanal ergoss, der zum Crivaia-Bach führt, der ortsüblich auch Jam genannt wird. Von dort ging die Verseuchung des Baches und das anschließende Fischsterben aus, auf das die Umweltschutzorganisation GEC Nera aus Orawitza aufmerksam gemacht hatte.
Das unbeaufsichtigte Abpumpen der Gülle, die eigentlich als Dünger auf die Felder der Bardeau-Holding ausgebracht werden sollte, führte zu einer Inspektion der Milchkuhfarm durch die Angestellten der Wasserwirtschaft Karasch-Severin. Aufgrund der Laboranalysen von Wasserproben aus dem Jam/Craiova-Bach und des Vicinic-Baches, in welchen sich der Jam/Craiova-Bach ergießt, stellte die Wasserwirtschaft fest, dass ausschließlich der Jam/Craiova-Bach und nur auf einer beschränkten Strecke verseucht wurde und dass die anderen Bäche, die Richtung Karasch-Fluss fließen, nicht betroffen sind. Bestätigt wurde auch, dass es sich um einen einmaligen Unfall handelt, zumal die Angestellten der Milchkuhfarm den Sammelgraben Richtung Craiova-Bach mit einem Erddamm abgesperrt und bereits begonnen haben, die Gülle abzupumpen.
Die Behörden der Wasserwirtschaft und des Umweltschutzes stellten aber auch fest, dass durch das unbeaufsichtigte Abpumpen der Gülle die Autorisierung seitens der Wasserbewirtschaftung nicht respektiert wurde, so dass etwa 2000 Kubikmeter Gülle in ein natürliches Gewässer gelangen konnten und das Fischsterben verursacht haben. In der abschließenden Stellungnahme des Leiters der Gewässerverwaltung ABA Banat, Titu Bojin, heisst es: „Die Firma SC Meierhof SRL wurde mit einer Geldstrafe von 40.000 Lei belegt wegen der Übertretung der Autorisierungsregeln bezüglich Entfernung des Schmutzwassers. Gleichzeitig bestätigen wir, dass weder im Vicinic-Bach noch im Karasch-Fluss eine bemerkenswerte Verringerung der Wasserqualität aufgetreten ist, die als Argument verwendet werden könnte, dass auch diese durch den Unfall betroffen sind. Folglich kann von keiner Verschmutzungswelle auf diesen Gewässern und auf serbischem Territorium die Rede sein.“ Seitens der Garde für Umweltschutz wurde die Firma mit einer 8000-Lei-Geldstrafe belegt. Gegenwärtig verfolgen die drei genannten Institutionen die Umsetzung der Dringlichkeitsmaßnahmen zur Entfernung der Gülle durch Umpumpen aus dem Sammelkanal.