USR-Mitglied Jahn gibt Posten bei der „Piețe“ S.A. auf

Temeswar (ADZ) – Die von der USR eingesetzte stellvertretende Direktorin der stadteigenen Aktiengesellschaft, die die Bauernmärkte verwaltet, Cătălina Jahn, hat Ende vergangener Woche ihre Kündigung bekanntgegeben. Im Zusammenhang mit der Anstellung von Jahn ermittelt seit Ende 2022 die Polizei, angeblich soll das USR-Mitglied zur stellvertretenden Direktorin des Unternehmens ernannt worden sein, ohne dass dabei gesetzlich vorgeschriebene Verfahren eingehalten wurden. Jedenfalls wurde Ende November 2022 auch Bürgermeister Dominic Fritz vorgeladen. Damals sagte er, dass er sehr enttäuscht darüber sei, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht den wahren Missständen in der Stadt nachgehen und sich mit Affären beschäftigen, die keine sind. Dass man den Fall untersuche, störte ihn angeblich nicht, Fritz rief die zuständigen Behörden auf, ihren Job zu machen und alle Verantwortlichen „bis auf die Unterhosen“ zu überprüfen, wenn es sein müsse. Allerdings könne er nicht begreifen, warum die tatsächlich korrupten Netzwerke um die „Piețe“ S.A. in Ruhe gelassen werden und ehrliche, verantwortungsbewusste und tatkräftige Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen, von Polizei und Staatsanwaltschaft drangsaliert werden.

Nun sagt Jahn, dass sie „das perfide Spiel“ eben dieser Netzwerke nicht mehr aushalten könne, sie habe sich darauf besonnen, dass sie in erster Linie Ehefrau, Mutter und Tochter sei, insofern könne sie es nicht mehr ansehen, dass ihre Familie an der strafrechtlichen Untersuchung ihrer Anstellung so sehr leide. Sie sei aber zufrieden mit dem was sie in ihrer Amtszeit bewirkt habe, vor allem ihre Aktionen gegen die Lebensmittelverschwendung sowie das neue Konzept eines neuen Marktes auf dem Trajansplatz in der Fabrikstadt hätten gezeigt, dass man die Temeswarer Bauernmärkte modernisieren und den Bürgern entsprechende Dienstleistungen anbieten könne. Es bleibt nun zu sehen, ob nach Jahns Rücktritt die Polizei alle Ermittlungen einstellt oder ob diese weitergehen. Konkret wird Jahn vorgeworfen, eine Bewerbung eingereicht zu haben, die keinen Bezug zu den Bewerbungskonditionen gehabt habe, ihre beruflichen Qualifikationen hätten dem ausgeschriebenen Posten nicht entsprochen, allein ihre USR-Mitgliedschaft und die Nähe zu Bürgermeister Fritz hätten gezählt.