Temeswar/Arad (ADZ) – Bei einer niedrigen Wahlbeteiligung von nur 30,56 Prozent (191.503 abgegebene Stimmen) haben die Bürger des Kreises Temesch am Sonntag die USR-PLUS-Allianz bevorzugt: Rund 29 Prozent der Wähler stimmten für die Kandidaten der USR-PLUS, etwa 24 Prozent der Stimmen gingen an die PNL und 19,6 Prozent an die Sozialdemokratische Partei. Die Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR), die große Überraschung der diesjährigen Parlamentswahlen, brachte es im Kreis Temesch auf knapp 9 Prozent. Auf 5,6 Prozent der abgegebenen Stimmen kam die PMP, doch die Partei von Ex-Präsident Traian Băsescu wird womöglich die landesweite Wahlhürde nicht schaffen. Auf 3,7 Prozent kam die „Pro România“-Partei.
In der Stadt Temeswar lag die Wahlbeteiligung unter dem bei den Kommunalwahlen gezählten Wert, nur 84.401 Temeswarer Bürger (31,07 Prozent) fanden den Weg in die Wahllokale. 41,2 Prozent der Temeswarer schenkten ihre Stimme der USR-PLUS, 21,9 Prozent den Liberalen und 15,6 Prozent den Sozialdemokraten. Die AUR kam in Temeswar auf 5,4 Prozent, die PMP auf 5,2 Prozent. Eine höhere Wahlbeteiligung wurde in den Temeswarer Vorortgemeinden registriert: in Dumbrăvița gingen 46,16 der Bürger wählen, in Girok/Giroc waren es 40,26 Prozent, in Neumoschnitza/Moșnița Nouă 43,50 Prozent und in Ghiroda 40,10 Prozent. In allen vier Gemeinden gewann die USR-PLUS den höchsten Stimmenanteil, am deutlichsten fiel das Ergebnis in Dumbrăvița aus, wo 50,7 Prozent der Wähler für die USR-PLUS stimmten.
In der Stadt Lugosch/Lugoj lag die Beteiligung bei nur 26,4 Prozent. Von den 10.228 Lugoscher Wählern stimmten rund ein Drittel für die PNL, etwa 20 Prozent für die PSD und rund 16 Prozent für die USR-PLUS. In Busiasch, Tschakowa/Ciacova, Gataja/Gătaia, Hatzfeld/Jimbolia und Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare wurden die Wahlen von der PNL gewonnen, in Rekasch/Recaș und Fatschet/Făget von der PSD.
Die Temescher USR-PLUS könnte drei oder vier Abgeordnete und einen Senator nach Bukarest entsenden, die PNL drei Abgeordnete und einen Senator, die PSD zwei Abgeordnete und einen Senator und die AUR je einen Abgeordneten und einen Senator. Noch in der Nacht von Sonntag auf Montag rief der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz (USR-PLUS) den Temescher Kreisratsvorsitzenden Alin Nica (PNL) auf, den seit zwei Monaten andauernden Politspielchen rund um die Postenbesetzung im Bürgermeisteramt und im Kreisrat ein Ende zu setzen. In Temeswar habe die USR-PLUS mehr Stimmen bekommen als die PNL und die PSD zusammen, die Botschaft der Wähler sei klar. Zwar sei das Landesergebnis der USR-PLUS nicht gerade erfreulich, doch in Temeswar und im Kreis habe man nun klare Verhältnisse, sagte Fritz. Die USR-PLUS sei die stärkste Kraft. Am Sonntagabend hatte Nica die Niederlage der PNL auf Kreisebene eingeräumt. Obwohl die Sozialdemokraten im Kreis nicht schlechter als bei den Kommunalwahlen abgeschnitten haben, blieb die Stimmung im PSD-Lager eher gedämpft. Moderater Optimismus und Verantwortungssinn seien angesagt, sagte der Verbandsvorsitzende Alfred Simonis.
Im Kreis Arad lag die Wahlbeteiligung unter dem Landesdurchschnitt. Nur 115.085 Arader (29,77 Prozent) gingen am Sonntag wählen, nach dem vorläufigen Ergebnis stimmten 27 Prozent für die Liberalen, 22 Prozent für die Sozialdemokraten und 14,3 Prozent für die USR-PLUS. Für die größtenteils unbekannte AUR-Partei stimmten überraschend 13,75 Prozent der Arader Bürger. Der Ungarnverband UDMR kam auf fast sechs Prozent. In der Kreisstadt Arad selbst gaben nur 29 Prozent der Wähler ihre Stimme ab, äußerst niedrige Beteiligungen wurden in den Kleinstädten Sanktanna/Sântana (19,4 Prozent), Curtici (20,3 Prozent) und Nadlak/Nădlac (24,4 Prozent) verzeichnet.