Temeswar (ADZ) – Nachdem die Temescher PNL am Wochenende die Kandidatenlisten für die Parlamentswahlen vom 6. Dezember verabschiedet hat, haben nun auch die USR-PLUS-Allianz und die PSD ihre Temescher Kandidaten für Senat und Abgeordnetenkammer mitgeteilt. Im Namen der USR-PLUS kandidieren für den Senat Raoul Trifan, Dan Resitnec, Diana Amza und Mircea Vancia, die Allianz rechnet damit, dass mindestens Trifan in den Senat einziehen wird. Für die Abgeordnetenkammer ziehen in den Wahlkampf folgende USR- und PLUS-Mitglieder: Cătălin Drulă, Daniel-Liviu Toda, Nicu Fălcoi, Kinga Târlea, Zoltan Nemeth, Oana Chirilă, Cătălina Jahn, Alexandru Pupșa, Zinel Cristian Constantinescu und Cosmin Stănilă. Chancen auf einen Abgeordnetensessel haben die ersten drei Kandidaten, dafür müsste die Allianz mindestens 20 Prozent der Stimmen bekommen. Außer Cătălin Drulă und Nicu Fălcoi, die seit 2016 den Kreis Temesch im Parlament vertreten, sind alle anderen USR-PLUS-Kandidaten Neulinge der Politik, mehr als die Hälfte der Kandidaten waren bislang in der Wirtschaft tätig und sind unter 45 Jahre alt.
Die nach den Kommunalwahlen vom 27. September stark abgeschlagene Temescher PSD zieht in den Wahlkampf für das Parlament teilweise mit altbekannten Namen. So soll der ehemalige Premierminister Sorin Grindeanu den ersten Platz auf der PSD-Liste für die Abgeordnetenkammer belegen, ihm folgt der gegenwärtige Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten in der Kammer, Alfred Simonis. Adrian Cionca und Mihai Ritivoiu, der gegenwärtig die Temeswarer PSD-Filiale leitet, befinden sich auf Platz 3 und 4, auf mehr als vier Abgeordnete kann die PSD im Kreis Temesch nicht hoffen. Nach dem Wahldebakel von vor knapp vier Wochen ist auch das Ergebnis eigentlich in beträchtliche Ferne gerückt, zumal sich im Kreis kaum noch jemand für den ehemaligen Premierminister Grindeanu zu begeistern scheint und dieser sogar mit dem Gedanken gespielt haben soll, im Kreis Karasch-Severin anzutreten. Für den Senat kandidieren Eugen Dogariu, früherer Temescher Präfekt und eine eher diskrete Erscheinung in der Temescher Politik, und Sebastian Răducanu, Sohn von Ion Răducanu. Der Vater, ein Geschäftsmann, war kurzzeitig Präfekt unter Adrian Năstase, wechselte später mehrere Parteien und gründete den Banater Verein der Oltenier aus dem Kreis Gorj. Sein Sohn blieb der PSD treu, in Temeswar betreibt er den wohl erfolgreichsten Club der Stadt, den er in der Sommer-Saison an den Stausee von Franzdorf/Văliug verlegt und wohin er jugendliche Gäste, vor allem aus Temeswar, aber auch aus anderen Großstädten, zieht. Die weiteren Namen auf der PSD-Liste gelten als nicht wählbar, eigentlich kann die PSD nicht mehr als einen Senator stellen. Der Kreis Temesch wird im Parlament Rumäniens von 10 Abgeordneten und vier Senatoren vertreten.
Währenddessen teilt die Präfektur mit, dass die Amtseinführung des gewählten Temeswarer Bürgermeisters Dominic Fritz (USR-PLUS) am kommenden Dienstag stattfinden wird. Der gewählte Temescher Kreisratsvorsitzende Alin Nica (PNL) legt den Eid bereits am Samstag in Anwesenheit seines Parteivorsitzenden, Premierminister Ludovic Orban, ab. Eine nächste Verhandlungsrunde zwischen der USR-PLUS und der PNL zur Besetzung der Stellvertreter im Kreisrat und im Bürgermeisteramt steht bevor.