Reschitza – Angesichts der zahlreichen Stimmen, die – im Schlepptau der PSD – dem Kreisratsvorsitzenden Romeo Dunca Kompetenz- und Ahnungslosigkeit in Fragen der Verwaltung einer Region vorwerfen und seinen Rücktritt fordern, hat erstmals Senator und Ex-Innenminister Ion Marcel Vela – in seiner Eigenschaft als PNL-Kreischef – für die Beibehaltung des Präsidenten des Kreisrats Karasch-Severin plädiert. Dass er damit seine persönliche Entscheidung, Dunca für den Kreisratsvorsitz zu nominieren, nachdem er ihn knapp vorher in die PNL aufgenommen hatte, verteidigte, muss mitverstanden werden.
Velas Hauptargument: indem an der Spitze der Stadtverwaltung in Reschitza und des Landeskreises Karasch-Severin zwei Leute derselben Partei stehen, der PNL, die zudem noch eng befreundet sind, ist erstmals die Garantie gegeben, dass nicht konkurriert und gegenseitig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, sondern dass am selben Strang gezogen wird: „Nelu Popa hätte nie aus eigener Kraft in Reschitza ein neues Kreiskrankenhaus durchsetzen können, wenn am Ruder des Kreisrats ein Vertreter einer anderen Partei als der PNL säße.“
In Velas Augen ist Dunca die Garantie dafür, dass der Reschitzaer Bürgermeister in absehbarer Zeit ein neues Kreiskrankenhaus präsentieren kann. Dies in erster Linie, „weil auch Dunca ein Mensch mit Visionen ist. Nicht zuletzt aber auch, weil Dunca und Popa gute Freunde sind und als Mitglieder derselben Partei auch jedes Interesse haben, zusammenzuarbeiten für die Entwicklung des Verwaltungsgebiets.“ Die früheren unterschiedlichen politischen Farben in Kreisrat und Stadt hätten bislang so etwas ausgeschlossen, die hätten bloß Konkurrenz, Wettbewerb geriert. Unter den jetzigen Verhältnissen können große Projekte angegangen werden.
„Sei es das neue Kreiskrankenhaus, sei es die Sanierung des Lungensanatoriums Marila, das neugestaltete Skigebiet am Semenik – wir haben es mit Projekten zu tun, die wirklich endlich neuen Wind ins Banater Bergland bringen. Schon 2022 wird man ein paar konkrete Realisierungen sehen, davon bin ich überzeugt“, sagte Vela. „Die gelegentlichen Spektakel im Kreisrat sehe ich als Salz und Pfeffer der Lokaladministration. Wichtig ist, was als Realisierungen übrigbleibt. Säße Dunca nicht auf dem Stuhl des Kreisratsvorsitzenden, gäbe es kein neues Kreiskrankenhaus in Reschitza.“ Interessant und für Kenner der Lage vor Ort aufschlussreich: das Projekt der Schnellzugverbindung mittels wasserstoffgetriebener Loks zwischen Reschitza und Temeswar – hinter dem eben-falls Popa und Dunca stehen – hat der Senator mit keinem Wort erwähnt.