Temeswar (ADZ) – Im Kreis Temesch hat das Kreisschulinspektorat schwere Fälle von Veruntreuung öffentlicher Mittel an mehreren Landschulen aufgedeckt. Wie die Behörde am Montag mitteilte, seien bei einem internen Audit in zehn zufällig ausgewählten Bildungseinrichtungen massive Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Die betroffenen Schulen befinden sich unter anderem in Giseladorf/Ghizela, Balinț, Belinț, Coșteiu, Secaș und Găvojdia. Demnach sollen Finanzverwalter erhebliche Geldbeträge aus den Haushalten der Schulen ohne rechtliche Grundlage auf eigene oder fremde Privatkonten überwiesen haben. Zudem habe es Bargeldabhebungen gegeben, die unter dem Vorwand von Gehalts- und Stipendienzahlungen erfolgt seien – allerdings ohne die vorgeschriebenen Belege, wie etwa unterschriebene Auszahlungslisten.
Laut Auditberichten erstrecken sich die fraglichen Vorgänge auf den Zeitraum von März 2019 bis Februar 2024. Eine 43-jährige Finanzadministratorin soll dabei allein einen Schaden von über zwei Millionen Lei (rund 400.000 Euro) verursacht haben. Die Unterlagen seien nach Abschluss der Prüfung im vergangenen Jahr an die Polizei weitergeleitet worden. Am Montag durchsuchten die Strafverfolgungsbehörden mehrere Schulgebäude sowie die Wohnungen von Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue und anderer Straftaten.
Das Temescher Kreisschulinspektorat kündigte an, die internen Kontrollen auf weitere Schulen auszuweiten. Ziel sei es, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu sichern und eine transparente, regelkonforme Mittelverwendung zu gewährleisten. Die Behörde kooperiere eng mit den zuständigen Ermittlungsbehörden, um die Fälle umfassend aufzuklären und die Rückerstattung der Mittel sicherzustellen.