Sathmar – Der Verein „Baum des Lebens“ erinnerte mit der Teilnahme von mehr als 100 Schülern und Lehrern an die Zyanidverseuchung in Neustadt/Baia Mare, einen der größten Umweltunfälle in Europa vor 25 Jahren.
Schüler und Lehrer aus elf Schulen, die am Projekt „Schulen retten Flüsse“, das vom ERASMUS+ Programm finanziert wird, teilnehmen, gingen zu den Ufern eines der von ihnen betreuten Flüsse, dem Tur, dem Krasna/Crasna oder dem Samisch/Someș. Dort ließen sie eine Botschaft des Umweltbewusstseins ins Wasser und hörten sich einen Vortrag der koordinierenden Lehrer über die Naturkatastrophe an, die durch die tausenden Kubikmeter mit Zyanid und Schwermetallen verseuchten Wassers verursacht wurde, die am 30. Januar 2000 aus dem Tagebaureservoir des rumänisch-australischen Bergbauunternehmens Aurul in Neustadt in die Umwelt gelangten.
An der Veranstaltung in Sathmar nahmen eine Gruppe von Schülern des Aurel-Popp-Kunstlyzeums in Begleitung der koordinierenden Lehrerin Orsolya Zsombori sowie Vertreter des Vereins „Baum des Lebens“ teil. Adrian Mașca, ein Ingenieur der Wasserwirtschaftsdirektion des Kreises Sathmar, stellte die Folgen des ökologischen Unfalls in den Flüssen Lăpuș, Samisch und Theiß/Tisa sowie die Maßnahmen vor, die von den Wasserwirtschaftseinrichtungen in Rumänien und Ungarn ergriffen wurden, um die Auswirkungen der Zyanidverschmutzung der betroffenen Wasserläufe zu mildern.
Erzsébet Békéssy, Vorsitzende des Vereins, die zum Zeitpunkt des Umweltunfalls die Aktivitäten der Abteilung für lokale, nationale und internationale Projekte der Umweltschutzbehörde des Kreises Sathmar koordinierte, erläuterte den Teilnehmern, wie sie gemeinsam mit den Mitarbeitern der Umweltinstitutionen des Kreises Sathmar und des Kreises Maramuresch an der Finanzierung der Maßnahme zur Bewertung der Auswirkungen der Zyanidverschmutzung auf das Wasserleben und an der Entwicklung und Durchführung der Maßnahme zur Besiedlung des Samisch mit 100 Tonnen Fisch beteiligt war. Nachdem László Békéssy, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, die ökologische Botschaft des Vereins verlesen hatte, wurde eine Schweigeminute eingelegt, bevor die Schüler ihre für die Veranstaltung geschriebenen Botschaften in Flaschen verpackten und ins Wasser warfen. Am Ende der Gedenkveranstaltung wurden die Schüler zu Matrosen erklärt und erhielten von dem Verein ein Abzeichen als Symbol für ihren Wunsch, die Wasserwege zu schützen, indem sie sich an Aktivitäten zur Begrünung der Flüsse beteiligen und einen Flussabschnitt in ihre Obhut nehmen.
„Wir glauben, dass ein solches ökologisches Verhalten und ein solcher Lebensstil der Bürger eine Garantie dafür sein können, dass solche Umweltunfälle in Zukunft nicht mehr vorkommen werden“, schlussfolgerte Vereinsleiterin Elisabeta Békéssy.