Verkehrsinvestitionen und Fahrradtouren

Kreisratsvorsitzender trifft ungarischen Honorarkonsul

Temeswar (ADZ) – Der Temescher Kreisratsvorsitzende Alin Nica und der Honorarkonsul Ungarns in Temeswar, Péter Tamás, haben am Mittwoch über die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Temesch und dem ungarischen Nachbarkomitat Csongrád-Csanád beraten. Nica sagte, dass der Kreis Temesch weiterhin an der Wiederherstellung der Eisenbahnverbindung zwischen Temeswar und Szeged sowie über den Bau einer neuen Brücke über die Marosch zwischen dem rumänischen Tschanad/Cenad und dem ungarischen Apátfalva interessiert sei. Diese Brücke soll eine zusätzliche Verbindung zur ungarischen Autobahn M43 (Szeged – Makó – rumänische Grenze bei Nadlak/Nădlac) darstellen. 

Über beide Projekte wird seit längerer Zeit, über die Wiederaufnahme der Eisenbahnverbindung zwischen Temeswar und Szeged sogar seit den 1990er Jahren gesprochen. Die ehemalige Linie zwischen den beiden Städten wurde 1857 gebaut und verlief über die heute serbische Stadt Großkikinda/Kikinda. Durch die Grenzziehung nach dem Friedensvertrag von Trianon verlor die Verbindung ihre Bedeutung, die Trasse wurde mehrmals von der neuen, rumänisch-serbischen Grenze gekreuzt und letztendlich aufgegeben. In der Zwischenkriegszeit spielte jedoch der Abschnitt Temeswar – Hatzfeld/Jimbolia – Großkikinda eine wichtige Rolle für Rumänien, es verkehrten internationale Züge nach Westeuropa auf dieser Strecke, da dadurch die Fahrt über ungarisches Gebiet vermieden werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkehrten dann nur noch wenige Personenzüge zwischen Hatzfeld und Großkikinda, 2014 wurden diese Verbindung eingestellt. Da eine Verbindung von Szeged nach Temeswar über serbisches Gebiet wegen dem Zusammenbruch Jugoslawiens und der wirtschaftlichen Schwäche des Nachbarlandes für viele Jahre nicht in Frage kam, sprach man in Ungarn und in Rumänien über den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Tschanad und Makó, durch den geplanten Bau einer S-Bahn-Linie zwischen Szeged und Makó könnte man diesem Ziel näher kommen. Jedenfalls beließ man es in Temeswar immer nur bei Absichtserklärungen, auch jetzt bekräftigte Nica die Absicht, an diesen Projekten festzuhalten. Man wolle an einer Machbarkeitsstudie arbeiten. Generell äußerte Nica den Wunsch, die Beziehungen in der 1997 gegründeten Euroregion Donau-Kreisch-Marosch-Theiß (DKMT) wiederzubeleben und aus den Erfahrungen der ungarischen Partner vor allem im Bereich der Landwirtschaft und der Vermarktung der Agrarprodukte der Region zu lernen. Investoren aus dem Komitat Csongrád-Csanád hätten Interesse im Bereich des Tourismus und würden in Temeswar und im Kreis Temesch im Gaststättenwesen investieren, sagte der Honorarkonsul. Der Kreisrat solle Kontakte vermitteln.

Ferner erklärte der Temescher Kreisratsvorsitzende Nica, dass seine Verwaltung eine Fahrradlinie bis zur ungarischen Grenze bauen möchte, auf ungarischem Gebiet gibt es eine solche bis zum Grenzübergang Kiszombor schon seit Jahren. Honorarkonsul Tamás plant währenddessen die Veranstaltung einer Fahrradtour zwischen Temeswar und Szeged, diese soll an einem Wochenende stattfinden und von mehreren Kulturevents auf der Strecke begleitet werden.