Verkehrsminister: Ankauf von zwölf neuen Triebwagen

Die wasserstoffbetriebenen mehrfachfunktionsfähigen Triebzüge sollen im Großraum Bukarest eingesetzt werden

Bukarest/Reschitza – Verkehrs- und Transportminister Sorin Grindeanu (PSD) gab auf einem privaten Fernsehsender bekannt, dass aus dem Nationalen Resilienz- und Wiederaufbauprogramm PNRR zwölf wasserstoffbetriebene mehrfachfunktionsfähige Triebwagenzüge zum Gesamtpreis von rund einer Milliarde Euro angekauft werden. Auf die Frage, wo diese eingesetzt werden sollen – angesichts des überwiegend stark vernachlässigten Zustands des Schienennetzwerks - sagte Grindeanu, dass diese vorwiegend rund um Bukarest zum Einsatz kommen werden, dass aber auch einer fürs Banat, für die Strecke Temeswar-Reschitza, vorgesehen sei. 

Nur Stunden vorher hatte Irinel Scrioșteanu, Staatssekretär im von Grindeanu geführten Transport-Ministerium, die gleiche Meldung vom Milliardenankauf unter die Medien gestreut, einschließlich mit genaueren Angaben über die Routen und den Verkehrsrhythmus der neuen Züge auf diesen Routen. Eine Angabe über einen Triebwagen fürs Banat hat Scrioșteanu allerdings nicht gemacht.

„Die neuen mehrfachfunktionsfähigen wasserstoffbetriebenen Triebzüge werden wie folgt eingesetzt“, sagte der Staatsse-kretär: „Zugpaare im 30-Minuten-Takt zwischen Bukarest/Nordbahnhof und Flughafen Otopeni; Zugpaare im 30-Minuten-Takt zwischen Bukarest/Nordbahnhof – Chitila – Săbăreni - Titu; Im Stundentakt Fahrten Bukarest – Târgoviște; vier Fahrten pro Tag Bukarest/Nordbahnhof – Slatina – Craiova, via Pitești. Sämtliche Züge bieten die Möglichkeit der Mitnahme von Fahrrädern und haben Einstiegserleichterungen für Behinderte.“

Der Staatssekretär bezeichnete das Vorhaben des Verkehrs- und Transportministeriums als „Pilotprojekt der Autorität für die Reform des Eisenbahnwesens“. Jeder Triebwagen biete 160 Sitzplätze an und habe die Möglichkeit, dass an ihn weitere Waggons angekuppelt werden. Der Bau und die Ausstattung der Instandhaltungs- und Reparaturwerkstätten für die 12 neuen Züge habe bereits begonnen, ebenso werden die Aufladestellen für flüssigen Wasserstoff vorbereitet. Die Triebwagen werden auf unelektrifizierten Strecken eingesetzt, da sie Eigenstrom-Erzeuger sind. 

Als Verkehrsminister Grindeanu im Fernsehen gefragt wurde, wo der von ihm angekündigte Triebwagen im Banat eingesetzt werden soll, sagte er: „Richtung Reschitza, aber erst, wenn das Schienennetz dafür entspricht.“ Damit hat das Transportministerium einmal mehr den Ball dem Reschitzaer Rathaus zugespielt, das bekanntlich (ADZ berichtete) Projektleader beim Vorhaben der Modernisierung des Banater Eisenbahnverkehrs ist. Bisher bekanntgewordenen Angaben zufolge soll die fast 150 Jahre alte Strecke zwischen Temeswar und Reschitza nicht modernisiert, sondern es soll für die neuen Triebwagenzüge ein neuer Schienenstrang gelegt werden – einschließlich auf der Abzweigung Voiteni – Grenze zu Serbien bei Stamora-Moravitza.