Temeswar (ADZ) – Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) hat sich am Freitag erneut zu den stockenden Arbeiten an der Temeswarer Südostumgehung sowie an der neuen Verbindung zwischen der A1 Temeswar – Arad und der Nationalstraße 69 geäußert. Nach einem Gespräch mit der Direktorin der Temeswarer Straßen- und Brückenbaudirektion, Nicoleta Pordea, sagte Grindeanu, dass die Nationale Gesellschaft für Verkehrsinfrastruktur (CNAIR) all ihren Pflichten gegenüber den ausführenden Unternehmen Tirrena Scavi (das die Südostumgehung baut) und Todini (das mit der 10 Kilometer langen A1-Verbindung betraut ist) nachgekommen sei und dass mehrere Gespräche mit den Firmenleitungen kaum etwas gebracht hätten. Das Tempo sei enttäuschend, die vertraglich festgelegten Übergabetermine werde man kaum einhalten können.
Insofern sei die bereits ausgesprochene Drohung mit der Vertragsaufkündigung aktuell, sagte der Minister. Zwar wolle er dies nicht unbedingt, es sei aber jedenfalls besser, eine Entscheidung zu treffen als gar keine und nur abzuwarten. Am schlimmsten sei das Szenario des vierspurigen Ausbaus der Kreisstraße 691 zwischen Temeswar und Jahrmarkt/Giarmata, wo der Temescher Kreisrat den Vertrag mit dem Bauunternehmen aufgekündigt, da-raufhin eine Neuausschreibung vorbereitet und diese letztendlich annulliert habe, so dass jetzt dort überhaupt nichts mehr geschehe. Das Verkehrsministerium habe etliche Vergabeverfahren geändert und werde nun mit dem Austeilen von Good-Practices-Zertifikaten beginnen, so dass man in Zukunft wissen würde, welches Straßenbauunternehmen seriös ist und welches nicht. Seine Geduld sei am Ende, Tirrena Scavi schreite in einem Tempo von 1 Prozent pro Monat mit dem Bau der Südostumgehung voran; das sei unerträglich. Im Falle von Todini sei es noch schlimmer, bei der neuen Schnellstraße im Temeswarer Norden sei so gut wie gar nichts getan worden.
Eine gute Nachricht konnte der Minister im Zusammenhang mit dem neuen Frachtterminal des Temeswarer Flughafens überbringen, die Planungsphase sei vorangeschritten und man habe auch die Finanzierungsfrage geklärt. Der Terminal werde gebaut und an die Deutsche Post-Tochter DHL vermietet, dadurch werden die Geschäftszahlen des Traian-Vuia-Airports wachsen und ein wichtiger Beitrag zur ökonomischen Entwicklung der Region geleistet.
Auch freue sich Grindeanu, dass das Temeswarer Bürgermeisteramt nach längerem Hin und Her doch noch die Sanierung des Hauptbahnhofs genehmigt habe, so dass bald die Arbeiten beginnen werden. Die Eisenbahngesellschaft CFR hatte zunächst den Vorschlag der Städtebau-Abteilung des Bürgermeisteramtes, das bei vielen Temeswarern unbeliebte Gebäude in Naturstein einzukleiden, abgelehnt und sich für eine Einkleidung mit Verbundplatten aus Aluminium-Deckblechen entschieden, doch die Stadt Temeswar verweigerte daraufhin die Baugenehmigung. Nun lenkte man bei CFR ein, das Projekt wurde noch einmal im Technischen Ausschuss für Städtebau des Bürgermeisteramtes begutachtet und für entsprechend befunden. Laut dem Verkehrsminister sollen demnächst auch die Instandsetzungsarbeiten an der Eisenbahnlinie Karansebesch/Caransebe{ – Lugosch/Lugoj – Temeswar – Arad beginnen, die Finanzierung werde über den Nationalen Wiederaufbauplan PNRR erfolgen.