Verkehrsminister lässt Vertrag mit Todini aufkündigen

A1-DN69-Verbindung: Etwa 20 Prozent in knapp zwei Jahren

Temeswar (ADZ) - Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) hat am Dienstag in Temeswar mitgeteilt, dass er den Vertrag mit dem italienischen Bauunternehmen Todini, das die vierspurige Verbindung zwischen der A1 und der Nationalstraße DN 69 baut, aufkündigen lassen wird. Der Bauausführer habe auf keine Mahnung des Ministeriums und der Nationalen Gesellschaft für Straßenverkehrsinfrastruktur CNAIR reagiert und arbeite im selben Schneckentempo, bzw. gar nicht mehr. Seit Jahresanfang betrage der Fortschritt der Arbeiten an der für den Norden der Stadt sowie vor allem für die Vorortgemeinden Dumbr²vi]a und Jahrmarkt/Giarmata wichtigen Straße lediglich fünf Prozent. Die neue Straße würde den Anschluss der Stadt an die Autobahn deutlich erleichtern und die stark befahrene Kreisstraße 691 zwischen Temeswar und Jahrmarkt stark entlasten.

Seine Geduld sei nun am Ende, drohte der Minister. Seit Herbst 2021, als Todini mit den Arbeiten begonnen hat, beträgt der Fortschritt etwas mehr als 20 Prozent, wobei die 10 Kilometer lange Straße längst fertiggestellt werden sollte. Als Minister sei er nicht ein großer Fan von Vertragsaufkündigungen, aber wenn es anders nicht gehe, müsse man schon entsprechend handeln, sagte Grindeanu. Er habe gerade zwei A3-Baustellen in Siebenbürgen besucht, zwischen Nădățelu (Kreis Klausenburg/Cluj) und Poarta S²lajului (Kreis S²laj) seien die dort tätigen Unternehmen im vollen Einsatz und würden rund um die Uhr arbeiten. Dort habe man es mit zwei sehr schwierigen Abschnitten der A3 zu tun, weil die dortige Hügellandschaft instabil sei und es immer wieder zu Erdrutschen komme. Hier, zwischen der Nationalstraße DN 69 und der A1 habe man es mit leichten Bedingungen zu tun, die Trasse befinde sich in der Ebene und man müsse auch keinen Fluss oder sonstige Hindernisse überqueren. Die Herren von Todini waren jedoch nicht in der Lage, sich entsprechend zusammenzureißen, hätten nur Versprechungen gemacht und würden sich über „uns alle und schließlich über den europäischen Steuerzahler“ lustig machen, echauffierte sich der Minister. Der Bau der A1-Verbindung wird größtenteils von der Europäischen Union finanziert.

Genau dasselbe war mit der Temeswarer Südostumgehung passiert, auch dort hatte ein italienisches Unternehmen (Tirrena Scavi, Anm. d. Red.) die Arbeiten verzögert und den Vertrag missachtet, so dass diesem gekündigt werden musste. Jetzt habe man einen anderen Bauausführer gefunden (das rumänische Baukonsortium UMB, Anm. d. Red.), der die Arbeiten aufgenommen habe und sie bis Mitte 2024 abschließen müsse. Ein ähnlich schnelles Verfahren wolle seine Behörde auch für die A1-Verbindung durchführen lassen, so dass man in ein paar Monaten einen neuen Vertrag mit einem seriösen Bauausführer schließen kann, versprach Grindeanu. Dem italienischen Unternehmen Todini hatte der Verkehrsminister Anfang Juli noch eine einmonatige Frist gegeben und gesagt, dass er bis Mitte August echte Fortschritte sehen wolle. Das ist nicht geschehen.