Reschitza - Landesweit gelten die Disziplinlosigkeit der Fußgänger und überhöhte Geschwindigkeit der Autofahrer als Unfallursachen Nr. 1 und Nr. 2. Im Banater Bergland, so die jüngste Analyse der Verkehrspolizei aufgrund der Unfallstatistiken der ersten Jahreshälfte 2014, liegt überhöhte Geschwindigkeit an erster Stelle der Unfallursachen, während Rang zwei vom Alkoholkonsum am Steuer belegt wird. Erfreulich sei allerdings, dass die Analyse der Verkehrspolizei im vierten Jahr in Folge ein Sinken der Gesamtzahl der Unfälle konstatieren kann, „und wir glauben fest daran“, schreibt die Verkehrspolizei mit Unterschrift ihres Leiters Decebal Davidoiu, „dass dies auch ein wenig unser Erfolg ist, denn letztendlich ist der Schutz des Lebens und der Integrität unserer Mitbürger unsere Hauptaufgabe.“ Seit es keinen „Geldstrafenplan“ mehr gibt bei der Verkehrspolizei, so ihr Kommuniqué, werde nur noch mit Geldstrafen belegt, wer bei Verkehrsdelikten erwischt wird.
Erstmals führt die Unfallstatistik des Banater Berglands auf den ersten zehn Rängen den Straßenzustand als Unfallursache an, da es inzwischen offenkundig geworden ist, dass auch ein schlechter Zustand von (beispielsweise) Kreis- und Dorfstraßen zu Unfällen führen kann. Allerdings liegt im Banater Bergland, ähnlich wie in Bukarest und in den Tourismuszentren, Alkohol am Steuer an vorderster Stelle der häufigsten Unfallursachen: im Banater Bergland auf Rang 2. Noch vor der fehlenden Disziplin der Fußgänger, aber in deren unmittelbarer Nähe. Zu den „Unfällen im Bereich des Anekdotischen“, wie es ein Verkehrspolizist nannte, gehören jene, wo ein anderes Fahrzeug den Unfall verursacht, aber der Fahrer des verunfallten Fahrzeugs unter Alkoholeinfluss stand und also laut Verkehrsgesetz ein Strafdossier bekam. Decebal Davodoiu, der Leiter der Karasch-Severiner Verkehrspolizei, erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Strafverfügungen wegen Alkohol am Steuer etwa doppelt so hoch ist wie die Zahl der Geldstrafen, die wegen Alkohol am Steuer verteilt wurden. In der ersten Jahreshälfte 2014 gab es im Banater Bergland 55 schwere Verkehrsunfälle, mit elf Toten, 66 Schwer- und 27 Leichtverletzten.