Reschitza – Von den etwa 9000-10.000 Russlanddeportierten des Jahres 1945 (rund ein Siebentel aller verschleppten Rumäniendeutschen), die aus dem Banater Bergland (einschließlich dem heute zum Landkreis Mehedinți gehörenden Orschowa) ausgehoben wurden, leben heute noch 13, davon sieben in Reschitza und zwei in Karansebesch. Je eine überlebende Person gibt es noch in Bokschan/Bocșa, Orschowa, Franzdorf/Văliug und Wolfsberg/Gărâna. In diesem Jahr wird das Deportationsgedenken im Banater Bergland später als in anderen Jahren organisiert und konzentriert sich hauptsächlich aufs Gedenken im Rahmen der Sonntagsmessen in den römisch-katholischen Kirchen. Aber nicht ausschließlich.
In der Zeitspanne 21. bis 31. Januar kann in der Deutschen Bibliothek „Alexander Tietz“ eine thematische Briefmarkenausstellung aus der Sammlung des in Steierdorf geborenen Dipl.-Ing. Norbert Blistyar gesehen werden: „Die Deportation der Deutschen in die ehemalige Sowjetunion“. Desgleichen wird am 28. Januar im Gemeinschaftssaal des Sozialzentrums „Frédéric Ozanam“ eine Ausstellung mit Graphiken, Skizzen und Gemälden der inzwischen verstorbenen ehemaligen Russlanddeportierten Anton Ferenschütz (1927-2018) und Franz Binder (1924-2004) gezeigt, die hauptsächlich Erinnerungen an die Verschleppungsjahre zum Thema hat. Nicht zuletzt wird zwischen dem 31. Januar und dem 15. Februar in der Ausstellungsgalerie der Kulturdirektion am Reschitzaer Hauptplatz ein Schaffensquerschnitt der Mitglieder der Kunstzirkel des DFBB zum Thema Deportation gezeigt. Es stellen aus: Doina und Gustav Hlinka, Viorica Ana Farkas, George Molin, Marianne Florea und Michael Messer.
Heilige Messen werden am 23. Januar in den Kirchen zur „Unbefleckten Empfängnis“ in Orschowa, Bokschan und Karansebesch, in der Kirche „Heilige Jungfrau Maria, Königin“ von Ferdinandsberg, in der Kirche „Geburt der Muttergottes“ in Dognatschka und in der „Kreuzerhöhungskirche“ Orawitza zelebriert. In der Reschitzaer „Maria-Schnee“- Kirche zelebriert Pfarrer Veniamin P˛lie die Gedenkmesse einen Sonntag später. Ihr folgt die traditionelle Kranzniederlegung.
Mehrere Buchvorstellungen sind in der genannten Zeitspanne vorgesehen, die eine in Sathmar: Friedrich Philippi und Erwin Josef }igla präsentieren am 22. Januar im Sathmarer Kulturtreff „Denkmäler und Gedenktafeln für die im Jahr 1945 in die Sowjetunion deportierten Rumäniendeutschen (...)“, während Prof. Dr. Anton Sterbling und Albert Bohn mit Erwin Josef }igla am 27. Januar online über den jüngsten Band von Erzählberichten der Kinder von Russlanddeportierten sprechen werden. Ebenfalls online vorgestellt wird der Foto-Erzählband des Luxemburgers Marc Schroeder „Order 7161” (25. Januar). Zusätzlich wird im Rahmen der Reihe „Begegnung mit der Geschichte“ am 26. Januar Dr. Ovidiu-Laurențiu Roșu, Dienststellenleiter der Staatsarchive Karansebesch, Gast des DFBB in einem Onlinegespräch zum Thema Deportation sein, das von Erwin Josef }igla moderiert wird.
Die traditionelle Kranzniederlegung am von der Familie Stendl (Vater und Tochter) geschaffenen Denkmal für die Opfer der Russlanddeportation im zentrumsnahen Reschitzaer Cărășana-Park ist für den 30. Januar um 11.30 Uhr geplant.