Hermannstadt - Die weltweit anerkannte Forscherin für vaskuläre Chirurgie Dr. Kakkhee Yeung konnte die Mannschaft des Hermannstädter Forschungszentrums „Next Cardio“ unlängst für sich gewinnen. Sie wird ihre Tätigkeit im Rahmen eines Projektes der Lucian-Blaga-Universität entfalten, welches mit EU-Mitteln gefördert wird und innerhalb der Next Cardio agiert. Konkret wird dabei ein Forschungszentrum für minimalinvasive Herz- und Gefäßchirurgie und endovaskuläre Therapie betrieben, welches einen Meilenstein im Bereich der Medizinforschung in Rumänien darstellt.
Abgesehen von ihrer bisherigen Tätigkeit im Universitätszentrum VU in Amsterdam/Niederlande, war die 34 Jahre alte Dr. Kakkhee Yeung im Rahmen mehrerer niederländischer und internationaler Forschungsprojekte als Leiterin oder Mitarbeiterin tätig, erwirkte dabei mehrere internationale Auszeichnungen und führt zurzeit mehrere Forschungsprojekte im Wert von einigen Millionen Euro durch. Im Hermannstädter Zentrum wird sich Dr. Yeung auch auf die Ursachen der Herz- und Gefäßkrankheiten konzentrieren, ein bislang weniger erforschter Bereich, zumal diese Krankheiten einen bedeutenden Teil der Todesfälle in Rumänien ausmachen. „Überall werden anlässlich der internationalen Fachkonferenzen nur klinische Studien zur Behandlung der Patienten vorgestellt. Die Ursachen dieser Krankheiten kennt aber niemand. Im Bereich der kardiovaskulären Krankheiten beginnt die Forschung erst jetzt, sich um die Identifizierung der Ursachen zu bemühen“, so Dr. Kakkhee Yeung, die nun Teil der 16-köpfigen Mannschaft der Forschungsstation Next Cardio ist.
Die Zusammenarbeit mit der niederländischen Forscherin, wie auch weiteren bekannten Medizinern wie Dr. Radu-Florin Popa, Dr. Crina Solomon oder Prof. Rodney White ist Teil der Langzeitstrategie des Zentrums, weitere Forschungsgrants zu erwirken. „Die Tatsache, dass wir eine der besten Forscherinnen im Bereich zur Mitarbeiterin haben, ist nicht nur für die Forschung der Next Cardio wertvoll sondern auch für die Lucian-Blaga-Universität, der das Projekt zugute kommt. Angesichts der Tatsache, dass Rumänien bei der Forschung jedwelcher Art an letzter Stelle ist, hat die Anwesenheit einer jungen aber bereits dermaßen erfahrenen Forscherin einen ausgesprochen positiven Einfluss auf die jungen Forscher hierzulande. Die Anwesenheit von Dr. Kakkhee Yeung wird den Zugang zu neuen Arbeiten und Forschungsgrants sicherlich erleichtern, was zu einem höheren Grad an Kenntnissen und Kompetenzen beitragen wird, deren Nutznießer letztendlich die Patienten sind“, so Dr. Victor Costache, der Direktor des Projektes Next Cardio.
Die Forschungsstation stellte die Vorergebnisse ihrer Arbeit bereits im Rahmen von Fachkonferenzen in den Vereinigten Staaten, Italien und Brasilien vor; über die aktualisierten Ergebnisse berichten die Vertreter der Forschungszentrums anlässlich der zweiten Auflage des Kongresses „East Meets West“, die vom 4. zum 6. Oktober in Bukarest stattfindet. Abgesehen von den vorgesehenen Konferenzen werden auch Liveübertragungen chirurgischer Eingriffe, kostenlose Untersuchungen durch internationale Fachleute und Workshops für junge Fach- und Residenzärzte Teil des Programms sein.
Das Projekt „Neue Forschungsansätze durch computergestütztes Management der kardiovaskulären Pathologien – NextCARDIO“ im Wert von knapp 8,9 Millionen Lei setzt die Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt um.