Reschitza – Der Reschitzaer Stadtrat hat 2019 schon die zweite unliebsame Maßnahme genehmigt, die aufgrund einer Projektvorlage des Bürgermeisters Ioan Popa (PNL) verabschiedet wurde. Erst wurden die Grundstücks- und Immobiliensteuern erhöht, jetzt gab der Stadtrat auf Anraten des Bürgermeisters dem Ansuchen des Müllentsorgungsunternehmens SC Brantner Servicii Ecologice SRL statt, die Müllentsorgungsgebühren um rund 50 Prozent zu erhöhen.
Ein diesbezügliches Gesuch hatte SC Brantner Servicii Ecologice SRL am 4. März vom Rathaus registrieren lassen. Wichtigster Grund dafür sind die Ferntransportkosten für den städtischen Müll, die einerseits durch die Entfernung (bis ins über 300 km entfernte Großwardein/Oradea), andrerseits durch die galoppierenden Erhöhungen der Treibstoffpreise das Unternehmen in die Verlustzone zwängten.
Die Hauptschuld am Zwang zur Erhöhung der Müllentsorgungskosten trägt der Kreisrat, weil sich dieser als außerstande erwiesen hat, die Zentrale Müllentsorgungs- und -verarbeitungsanlage im Reschitza nahen Lupak in Betrieb zu setzen. Durch die bereits mehr als vierjährige Hinauszögerung der Inbetriebnahme sind alle bisherigen provisorischen Entsorgungsmaßnahmen obsolet geworden und mussten einfach durch den Wegtransport des Mülls über weite Strecken ersetzt werden – was Kosten verursacht, die von der Stadt Reschitza allein im bisher abgelaufenen Jahr 2019 auf rund fünf Millionen Lei beziffert werden.
Zwar droht der Bürgermeister von Reschitza immer wieder, den Kreisrat auf Schadenersatz zu verklagen und die eigentlich sinnlos ausgegebenen Gelder als Entschädigung gerichtlich zurückzufordern, aber letztendlich zahlt die Stadt – dito die Reschitzaer – die Mehrkosten, die durch Planungsfehler und Inkompetenz der Verantwortlichen vom Kreisrat und vom Müllentsorgungsverband verursacht werden. Durch die Erhöhung der Kosten der Müllentsorgung (für Privatleute von 10,40 Lei/m3 auf 14,95 Lei, für Firmen von 103,96 Lei/m3 auf 149,52 Lei) werden die Kosten der Inkompetenz der Verantwortlichen direkt auf die Bürger abgewälzt.