Vertrag für Hermannstädter S-Bahn

Hermannstadt – Seit den Amtszeiten von Klaus Johannis als Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu wird von der Notwendigkeit gesprochen, dass mittels einer besseren Anbindung der Vororte an die Kreishauptstadt der öfters stockende Verkehr optimiert werden soll. Zurzeit haben die Einwohner der Vororte, die meistens in der Stadt arbeiten, keine reale Alternative zum eigenen Auto. Nun sollen in diesem Jahr die ersten Buslinien des Metropolitannahverkehrs in Betrieb genommen werden. Schon 2007 machte der Unternehmer und Verkehrsexperte Jens Kielhorn den Vorschlag, die Ortschaften um Hermannstadt herum mittels eines Schnellzuges zu verbinden. Um die Machbarkeit seines Vorschlages zu veranschaulichen, hatte Kielhorn sogar zu einer Zugfahrt von Heltau/Cisn˛die bis nach Salzburg/Ocna Sibiului, wobei vorhandene Gleise benutzt wurden, eingeladen.

Der Schnellzug war Thema in jedem Wahlkampf, doch reale Schritte wurden nicht unternommen, sondern der Ball immer wieder weitergegeben und die Schuld bei anderen gesucht. Ein erster Schritt in Richtung Einführung des Schnellzugs wurde 2021 getan, als Hermannstadt und Schellenberg/[elimb˛r diesbezüglich ein Partnerschaftsabkommen unterschrieben haben. Nun scheint aber diese effiziente und notwendige Verkehrsmaßnahme der Verwirklichung einen Schritt näher gekommen zu sein.

Am 31. Oktober 2024 gab das Bürgermeisteramt Hermannstadt mittels einer Pressemitteilung bekannt, dass ein Abkommen mit CFR S.A. unterschrieben wurde, was nun die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur ermögliche. „Wir haben einen wichtigen Meilenstein in diesem Projekt erreicht, welches in erster Linie den Hermannstädtern, aber auch den Arbeitskräften in den Nachbarorten zugute kommen wird. Der nächste Schritt zur Verwirklichung dieses Ziels besteht darin, die Unterlagen für die Vergabe der Machbarkeitsstudie zu erstellen. Danach werden wir die technische Planung durchführen und die eigentlichen Arbeiten in Auftrag geben. Um die Finanzierung aus europäischen Mitteln zu sichern, werden wir das Projekt im Rahmen des Verkehrsprogramms 2021-2027, innerhalb der für Schnellzüge bestimmten Förderlinie, einreichen“, erklärt Bürgermeisterin Astrid Fodor.

Im Rahmen des Projekts sollen die vorhandenen Gleise überholt und dort, wo es sich als notwendig erweisen wird, ersetzt werden. Zugleich sollen an manchen Stelle neue Gleise gelegt werden, so dass gleichzeitig beide Richtungen befahren werden können. In einer ersten Phase soll der Zug Schellenberg mit der Industrieplattform West und mit dem Hermannstäder Flughafen verbinden, wobei insgesamt 13 Haltestellen eingerichtet werden sollen (11 in Hermanstadt und zwei in Schellenberg).