Kronstadt - Mehr als doppelt so hohe Durchschnittserträge bei Kartoffeln und Zuckerrüben, im Vergleich zum Dürrejahr 2012, verzeichnete der Landwirtschaftsverein „Heltia“ mit dem Sitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu im vorigen Jahr, und auch bei den anderen Feldkulturen wurde 2013 eine gute Ernte eingefahren. Diese Einschätzung ergab sich anlässlich der Heltia-Jahreshauptversammlung, die am Samstag beim Vereinssitz im Pfarrhaus der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Heldsdorf stattgefunden hat. Der Landwirtschaftsverein „Heltia“ bewirtschaftet die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die den Vereinsmitgliedern im Zuge der Auflösung der örtlichen Kollektivwirtschaft ab dem Jahr 1991 rückerstattet wurden. Im vorigen Jahr hat der Verein 367 ha in eigener Regie bearbeitet, und weitere rund 60 ha wurden verpachtet.
Auf 190 ha, also auf mehr als der Hälfte der selbst bewirtschafteten Fläche, wurde Weizen angebaut, und das Ernteergebnis, nämlich durchschnittlich 4010 kg/ha, kann sich, gemessen an Burzenländer Verhältnissen, durchaus sehen lassen. Zweitwichtigste Kultur waren die Zuckerrüben. Deren Anbau hat im Burzenland und auch bei „Heltia“ Tradition und ist auch wegen der ziemlich hohen Subventionen attraktiv. Von 70 ha konnte „Heltia“ 2013 einen Durchschnittsertrag von 54.730 kg Zuckerrüben pro Hektar erzielen. Bei der Gerste (durchschnittlich 4115 kg/ha von 13 ha), dem Hafer (3176 kg/ha von 10 ha), den Kartoffeln (20.500 kg/ha von 10 ha) und bei verschiedenen Futterpflanzen (18.047 kg/ha von 51 ha) sah die Ernte ebenfalls gut bis sehr gut aus. Bloß bei der Sommergerste (im Durchschnitt mäßige 1846 kg/ha von 23 ha) wurde ein vergleichsweise schwaches Ergebnis verzeichnet.
Die diesjährige Heltia-Jahreshauptversammlung wurde von Karl Nikolaus, Vorsitzender des Verwaltungsrates, geleitet. Den Bericht über die Tätigkeit des Verwaltungsrates im Jahr 2013 legte Verwaltungsratsmitglied Hermann Barthelmie vor. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ auch für das Jahr 2013 – wie in allen Jahren davor seit der Vereinsgründung von 1991 – eine positive Bilanz vorweisen kann. Die Gesamteinnahmen betrugen 2.055.637 Lei, die Gesamtausgaben bezifferten sich auf 1.479.468 Lei, was einen Brutto-Profit von 576.169 Lei ergibt. Die Subventionen aus EU-Fonds und aus den nationalen Unterstützungsprogrammen beliefen sich auf 511.061 Lei. Etwa acht Neuntel der Einnahmen kamen aus der Feldwirtschaft und bloß ein Neuntel aus der Viehzucht (Milchwirtschaft).
Den Vereinsmitgliedern wurde mitgeteilt, dass – nach Abzug und Überweisung der 16-prozentigen Profitsteuer an die Staatskasse – der im Vorjahr erzielte Netto-Profit 483.982 Lei (rund 107.800 Euro) beträgt. Der Verwaltungsrat schlug vor, davon rund 59 Prozent als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuschütten und den Rest als Reserve für im laufenden Geschäftsjahr fällige Investitionen zurückzubehalten. Die Mitgliederversammlung war mit diesem Vorschlag einstimmig einverstanden, wobei zu vermerken ist, dass den Vereinsmitgliedern aus der Ernte des Vorjahres auch Naturalien zustehen, und zwar für jeden Hektar Bodenfläche, der dem Verein übergeben wurde, je 400 kg Weizen, 150 kg Gerste, 100 kg Kartoffeln und 20 kg Zucker.
Den Bericht der Rechnungsprüfer-Kommission legte Dipl.-Ing. Christian Albert vor. Er wies u. a. darauf hin, dass das bewegliche und unbewegliche Vereinsvermögen gut bewirtschaftet wird. Angesichts der präsentierten positiven Bilanz wurde dem Heltia-Verwaltungsrat einstimmig die Entlastung erteilt. Ebenso einstimmig erfolgte die Neuwahl des Verwaltungsrates in der bisherigen Besetzung für ein weiteres zweijähriges Mandat wie auch die Wiederwahl der Mitglieder in der Rechnungsprüfer-Kommission.