Reschitza – Die von der Frau des Ex-Präfekten und -Unterpräfekten Ioan-Anton Paulescu, Maria Paulescu, geleitete Direktion für Straßenbau des Kreisrats Karasch-Severin ist massiv in die Bredouille geraten. Es war ein Berufseignungstest (nicht fünf Tage vorher, wie im Reglement vorgesehen, sondern am Freitag, dem 9. Juli) ausgeschrieben, aufgrund dessen die (nur noch) acht Angestellten der Dienststelle (plus, als neunte, die Chefin) für einen verbliebenen Posten hätten ausgewählt werden sollen. Doch zum Zeitpunkt, als die Dienststellenleiterin den Eignungstest ausschrieb, war eine der zu testenden Personen im Krankenhaus, wo sie stationär behandelt wurde. Laut Reglement hätte der Berufseignungstest verschoben werden müssen. Wurde er nicht.
Im Kreisrat herrscht höchste Nervosität, seit mit Romeo Dunca (PNL) ein Unternehmer und Quereinsteiger in die Lokalpolitik am 27. September 2020 die Kreisratspräsidentschaft übernommen hat und nach Kräften versucht, den überbesetzten Kreisrat zu verschlanken und wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen. Gleichzeitig lässt der Kreisratspräses die „in den Sand gesetzten Gelder der Vorgängeradministration“ (seitens der PSD) genauestens untersuchen und darauf Gerichtsklagen wegen Unterschlagung, Amtsmissbrauch, Vetternwirtschaft usw. stricken, wobei die meisten Gesetzesübertretungen eben bei der Straßenbaubehörde des Kreisrats gefunden werden (ADZ berichtete). Deshalb soll künftig nahezu die gesamte Arbeit dieser Direktion externalisiert werden, „um die Diebe vom Fressnapf fernzuhalten“ (Dunca). Daher die Verschlankungsmaßnahmen.
Dass der Berufseignungstest vom 12. Juli mit Übertretung des eignen Reglements des Kreisrats, das am 4. Dezember 2020 verabschiedet wurde, stattfand, ist höchstwahrscheinlich (das behaupten die Angestellten der Straßenbaubehörde) auf eine – nicht öffentlich gemachte - Weisung des Kreisratsvorsitzenden Romeo Dunca an die Dienststellenleiterin zurückzuführen, desselben, der das Reglement im Dezember 2020 unterzeichnete. Und die Weisung ist brav von der Dienststellenleiterin umgesetzt worden.
Unerwartet für die Dienststellenleiterin und überraschend für die Kreisratsspitze war die Reaktion der Getesteten. Sie schrieben alle gleichlautend auf die A4-Bögen, auf welche sie die Antworten zum Berufstest hätten schreiben sollen: „Dieser Berufstest ist illegal. Er übertritt das Reglement der Kreisratsverfügung Nr. 423 vom 4. Dezember 2020, bzw. dessen Art. 34, denn unsere Kollegin (...) wird seit dem 9. Juli im Kreiskrankenhaus Reschitza behandelt und laut demselben Reglement kann deshalb der Berufstest nicht stattfinden.“ Daraufhin regnete es bei der Polizei mit Klagen wegen Amtsmissbrauch. Die Beklagte: Dienststellenleiterin Maria Paulescu und, alternativ, die Straßenbaubehörde des Kreisrats.