Bukarest - Das Goethe-Institut Bukarest beherbergt vom 4. bis zum 25. April 2019 in der Pavilion 32-Galerie (Calea Dorobanţi 32) eine Videokunst-Ausstellung mit dem Titel „Harun Farocki: Über die Entgrenzung der Arbeit“. Die Ausstellung, welche Donnerstag, um 19 Uhr, eröffnet wird, zeigt Arbeiten des Regisseurs aus den 1990er und 2000er Jahren sowie aus seinem Spätwerk. Sie konzentriert sich auf gesellschaftliche Fragestellungen zur Transformation der Arbeit im postindustriellen Zeitalter und setzt sich insbesondere mit der Konditionierung der Gesellschaft auf Dienstleistung, Selbstoptimierung und Flexibilität und der hierdurch bedingten Entgrenzung der räumlichen, zeitlichen und materiellen Arbeit auseinander.
Harun Farocki (1944–2014) gilt als einer der bedeutendsten und international einflussreichsten deutschen Filmemacher. Seit den 1960er Jahren für seine politischen Filme sowie anspruchsvollen Fernsehbeiträge bekannt, ist er seit den 1990er Jahren mit seinen mehr als 100 Experimental- und Dokumentarfilmen, Essay-, Kurz- und Spielfilmen sowie Installationen auch im Kunstbetrieb anwesend.
Die von Silke Witting kuratierte Videokunst-Ausstellung wurde vom Goethe-Institut Bukarest in Zusammenarbeit mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) veranstaltet. Dabei werden die Kurzfilme „Arbeiter verlassen die Fabrik in 11 Jahrzehnten“ (2006), „Leben BRD“ (1990), „Die Bewerbung“ (1997), „Die Umschulung“ (1994), „Nicht ohne Risiko“ (2004) und „Ein neues Produkt“ (2012) vorgeführt. Die Ausstellung kann im Goethe-Institut werktags von 16 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Außerdem widmet als Teil desselben Events und parallel zum Programm im Goethe-Institut auch der Cineclub One World Romania im April seine zwei Veranstaltungen Harun Farocki. Das von Andrei Rus und Christian Ferencz-Flatz kuratierte Programm startet am 7. April, um 18 Uhr, im Point Hub (Eremia Grigorescu Strasse 10) und umfasst mehrere Kurzfilme. Anschließend findet ein Gespräch mit dem Philosophen Christian Ferencz-Flatz statt. Am 21. April werden ab 18 Uhr weitere Filme im Point Hub gezeigt.