Mediasch - Im Mediascher Kirchenbezirk ist es Tradition, zweimal im Jahr ein großes Bezirksgemeindefest zu feiern: am Sonntag Jubilate und am Erntedanktag (1. Sonntag im Oktober). An diesen Sonntagen soll und wird ein großes Fest mit allen rund 40 Gemeinden des Kirchenbezirks gefeiert. Es hat sich bewährt, das Fest im Frühjahr in Mediasch selbst, im Herbst auf einer Dorfgemeinde zu feiern. Dementsprechend fand am vergangenen Sonntag das 32. Bezirksgemeindefest in Mediasch mit großer Anteilnahme statt. Nicht nur die Bilder, sondern auch die Eindrücke im Herzen erinnern daran, was viele der Teilnehmer bewegt und beschenkt hat.
Beim Fest war nicht nur sehr schönes Wetter, sondern es wurde auch ein sehr reichhaltiges und schönes Programm angeboten. Dazu kam die erfreulich gute Stimmung der Anwesenden. Die Zeit von 7 Uhr (Ankunft der Helfer) bis zum Abschluss um 16 Uhr, als die Abfahrt in alle Richtungen erfolgte, ist wie im Flug vergangen. Rund 350 Leute haben auch dieses Mal den Weg nach Mediasch gefunden, mit Großraumbussen, die das Bezirkskonsistorium jedes Mal organisiert , oder auch mit Kleinbussen, gefahren von Mitarbeitern. Weil dieses schon das 32. Bezirksgemeindefest war – es wird also seit ca. 16 Jahren gefeiert –, weiß eigentlich schon fast jeder im Kirchenkastell, was zu tun ist und viele helfen auch spontan mit. Es beeindruckt immer wieder, dass Konfirmanden und Jugendliche nicht bloß dabei sind, sondern auch fleißig mithelfen, wo immer es nötig ist, und sich dabei selber auch (meistens) gut fühlen. Leider waren die Mediascher Kirchenmitglieder nur sparsam vertreten – dafür aber erschienen viele von den Dorfgemeinden, was die Veranstalter sehr gefreut hat!
Gegeben hat es am Sonntag für jeden ein Angebot: Nach dem gemeinsamen Gottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahls in der Margarethenkirche, wobei der Chor und ein Instrumentalensemble aufgetreten sind, wurden alle Teilnehmer von der Jugendblaskapelle „Armonia“ aus Sankt Martin/Târnăveni mit einem Platzkonzert im Kirchhof empfangen. Der volle Kirchhof, die spontanen Besucher und die festlichen Klänge verliehen den Eindruck, dass irgendwie die Welt wieder völlig in Ordnung ist. Danach wurden alle zum leckeren Mittagessen ins Festzelt eingeladen. Dank sei dem Evangelischen Diakonieverein e.V. in Mediasch dafür ausgesprochen, der jedes Mal das Mittagessen und damit das leibliche Wohl aller Teilnehmer sichert. Die Blaskapelle hat den ganzen Nachmittag im Festzelt gespielt.
Eingeladen wurde zur Ausstellung des Mediascher Frauentreffs ins Evangelische Gemeindehaus, wo Frau Roelie Derendorp auch die zahlreichen Kinder mit Basteln und Malen beschäftigte. Die Kinder, und nicht nur sie, konnten desgleichen auf dem grünen Rasen vor dem Gemeindehaus spielen oder sich einfach wohl fühlen. Im großen Zelt erklangen zur Freude aller auch sächsische Lieder, vorgetragen vom Mediascher „Original“, dem Männeroktett, geleitet von der Mediascher Kantorin Edith Toth. Aber auch kleinere Sänger haben es gewagt, vor zahlreichem Publikum am Mikrofon zu singen: Zunächst Claudia und Sybille aus Rosch/Răvăşel, die in Alzen/Al]âna unter der Leitung von Lehrerin Rosi Müller viele deutsche Lieder gelernt haben, und danach Jonathan (6) und Katharina (4), die zum ersten Mal öffentlich aufgetreten sind.
Zu erwähnen sei auch das – obligat lustige – Theaterstück „Der Bär, der Wolf, der Fuchs und der Hase auf dem Medwischer Margrethi“ von Josef Haltrich, welches spontan von Bezirkskurator Wilhelm Untch (Bär), der Birthälmer Kantorin Liv Müller (Wolf), dem Mediascher Pfarrer Gerhard Servatius-Depner (Fuchs), Toni Timmermann aus Reichesdorf/Richiş (Hase), Ioan Blaga (Kellner), Kantorin Toth (Wirtin) mit Sohn Raphael (Kürschner) und FSJ-lerin Rebekka Winter (Wirt) zur Freude der Zuschauer aufgeführt wurde, begleitet von Erzählerin Inge Blaga. Die Jugendblaskapelle verabschiedete sich mit einigen Walzern, zu denen sogar das Tanzbein geschwungen wurde. Traditionsgemäß ist auch das „Siebenbürgenlied“ gesungen worden. Zum Schluss gab es eine große Tombola-Aktion für Groß und Klein. Dank gebührt allen, die zum Gelingen des Gemeindefestes beigetragen haben und der guten Zusammenarbeit mehrerer Institutionen. Gott sei schließlich der größte Dank ausgesprochen – für das Wollen und Vollbringen solcher Feste, die das Herz mit Freude und auch mit Hoffnung füllen.