Neumoldowa – Der auf Betreiben des PNL-Kreisvorsitzenden, Senators und seit ein paar Tagen Innenministers Ion Marcel Vela vor drei Monaten aus der PNL geschasste Bürgermeister von Neumoldowa, Adrian Torma, berief eine Pressekonferenz ein, um seine Meinung zur Ernennung seines Ex-Parteichefs kundzutun. Dabei verbarg er keineswegs die Tatsache, dass er inzwischen zur PSD übergewechselt ist, ließ aber auch durchblicken, dass er seinen Rausschmiss aus der PNL noch nicht verwunden hat.

„Schon die Nominalisierung von Vela war für mich eine Überraschung“, sagte Torma. „Ich habe die Kriterien nicht durchschauen können, nach denen der designierte Premier Ludovic Orban sein Ministerteam ausgewählt hat. Ich kann jetzt nur hoffen, dass diese Regierung nicht alles Porzellan zerdeppert, was ihre Vorgängerregierung geschaffen hat.“ Seine Verwunderung über die Ernennung seines Ex-Parteichefs zum Innenminister sei umso größer, „als die Chefs auf Landesebene eingehend informiert waren über Senator Velas Vorgehensweisen auf Kreisebene“, also dem Konflikt des widerspenstigen Bürgermeisters aus Neumoldowa mit seinem Parteichef, aus dem Torma den Kürzeren ziehen musste, obwohl ihm die großen Chefs der höchsten Parteiebene Unterstützung zugesagt hatten. „Aber es ist ja schon im Spektrum des Normalen in diesem Land, dass an die Leitung von Ministerien Leute gelangen, die über keinerlei Expertise im betreffenden Bereich verfügen.“ Womit Torma unterstrich, dass er sich mit dieser Aussage ausdrücklich nicht nur auf den neuen Innenminister bezieht.

Torma erinnerte an die Versprechungen des Senators Vela, er werde als Innenminister „Licht“ in den „Fall Colectiv“ und in den „Fall 10. August“ bringen, äußerte aber gleichzeitig seine Bedenken, dass dies nach Velas Investitur auch wirklich geschehen werde. „Hoffen wir, dass er diesmal auch tun wird, wovon er gern und viel spricht. Ich bin mit der Art seiner Herrschaft sehr wohl vertraut: viel reden, wenig tun. Es gibt auch einen landesweit bekannten Vorfall, wo er das zeigte: seine Initiative mit den Magistraten (als Senator hatte Vela im Eilverfahren eine Gesetzesnovellierung zur Vervollständigung des Einkommens der Staatsanwälte und Richter durch Verrechnung ihrer Mieten bzw. Kaufraten für Wohnungen – sofern ihnen keine Dienstwohnungen zur Verfügung gestellt werden können – eingebracht, und dann nicht weiter verfolgt… Torma: „Nach zwei, drei Tagen wollte er die Sache sogar wenden.“).

„Ich kann für Vela nur hoffen, dass er nicht vergisst, dass über ihm ein Herrgott waltet und dass an unser aller Seite die Bürger sind, die große Hoffnungen, auch in ihn, setzen“, schloss der Neumoldowaer Bürgermeister Adrian Torma (jetzt PSD) seine Pressekonferenz.