Temeswar (ADZ) – Rekordverdächtige 2 Minuten und 44 Sekunden schneller sind Busse und Oberleitungsbusse auf dem Take-Ionescu-Boulevard inzwischen unterwegs – dank neuer Vorrangschaltungen und eigener Spuren. Das vermeldet das Rathaus von Temeswar. Die Fahrzeuge dürfen an einigen Ampeln ein paar Sekunden früher starten als der restliche Verkehr. Für den Quantensprung mussten allerdings 50 Parkplätze weichen: 32 zwischen der Aurel-Popovici-Straße und dem Brunnen der vier Himmelsrichtungen („Punctele Cardinale“), 16 zwischen der Nicolae-Filipescu- und der Popovici-Straße sowie zwei weitere wegen der Verlegung eines Zebrastreifens. Vorrangspuren und Signaltechnik wurden u.a. an dem I.C. Brătianu-Platz, der Aurel-Popovici- und Dimitrie-Gusti-Straße sowie am Heumarkt/Piața Badea Cârțan eingerichtet.
Laut Anrainern blieb es damit nicht bei neuer Farbe auf dem Asphalt. Im September und Oktober gab es zahlreiche Proteste von Bewohnern, die ohne Stellplätze für ihre Autos dastehen und nach eigenen Angaben keine Alternative angeboten bekommen. Ein Anwalt wurde eingeschaltet, eine Delegation der Anrainer beklagte sich beim Temescher Kreisrat, jedoch ohne Erfolg, weil diese Kommunalverwaltungsbehörde in dieser Hinsicht über keine Kompetenzen verfügt. Auf der Strecke seien die Busse zudem eher luftig als überfüllt – freie Sitzplätze inklusive, auch der Autoverkehr rollte problemlos. Bei Autofahren galt der Take-Ionescu-Boulevard als eine der flüssigsten Verkehrsadern der Stadt.
Vizebürgermeister Ruben Lațcău hält dennoch Kurs: Die Zeitersparnis sei „real“, der Autoverkehr laufe „weiterhin normal“, man beobachte die Ströme und passe bei Bedarf nach. Als Nächstes ist Abschnitt zwei bis zur Calea Doroban]ilor vorgesehen – vielleicht mit weiteren Sekunden Gewinn.




