Reschitza -Die Polizeioffiziere der Antikorruptionsdienststelle Karasch-Severin haben am Montag unter der Koordination eines Staatsanwalts der Staatsanwaltschaft des Kreisgerichts Karasch-Severin acht Büros von Institutionen und Wohnungen durchsucht, hauptsächlich im Nationalkolleg „Mircea Eliade“ in der Reschitzaer Neustadt und im Notfallkrankenhaus des Verwaltungskreises in Reschitza. Dabei haben sie auch vier Untersuchungsbefehle ausgeführt und die Zielpersonen zur Vernehmung ins Polizeiinspektorat gebracht.
Die vier sind Fachlehrer am Nationalkolleg „Mircea Eliade“ und unterrichten an der Postlyzealen Fachschule für Sanitätswesen, eine Schule auf Gebührenbasis, die ihm angeschlossen ist. Ihnen wird vorgeworfen, mehrere Kursanten „favorisiert“ zu haben, indem sie ihnen geschwänzte Stunden ohne Belege entschuldigten und sie mit Noten versorgten, die ihre Versetzung in die nächsthöhere Klasse sicherten, ohne dass die betreffenden Kursanten effektiv in die (Abend-)Schule gingen. Dadurch wurde ihnen der Weg geebnet zum Erhalt eines Diploms als Krankenpfleger/-schwester. Gegenwärtig werden die vier Lehrer als „verdächtig“ eingestuft, die Art. 13/2 des Gesetzes 78/2000 sowie Art. 297 und 321 des Strafgesetzbuchs übertreten zu haben.
Der Schulleiter Nicolae Magiar war am späten Abend des Montag zur Polizei zur Vernehmung geladen. Als er gegen 22 Uhr das Polizeigebäude verließ, erklärte er, dass ihm gegenüber keinerlei Schuldzuweisungen vorgebracht wurden, aber dass seine Anwesenheit bei der Vernehmung darauf beruhe, dass er die Lehrer aufgefordert hatte, die schulische Situation der betreffenden Kursanten zu klären, wie es seine Pflicht als Schulleiter erfordert: „Ich habe denen da gesagt, dass ich die Lehrer aufgefordert habe, den Kursanten Noten in den Katalog einzutragen, damit ihre schulische Situation im betreffenden Jahr abgeschlossen werden kann, nicht aber, welche Noten sie ihnen in den Katalog eintragen sollen.“ Er kenne die betreffenden Schüler überhaupt nicht, und auch jene nicht, von denen es heißt, dass sie es auf dem genannten Weg bis zum Abschlussdiplom gebracht haben.
Der Schulleiter wollte unbedingt vermerkt wissen, dass er sich Sorgen mache um den Ruf der Schule, der durch die Verdachtsäußerungen und die Nachforschungen der Antikorruptionsbehörden ernsthaft geschädigt werde.