Karansebesch – Als Folge eines Eingriffs der Beamten der internen Kontrollbehörde der Polizei (DGA) bei einer Prüfung zu Postenbesetzungen im Apparat des Rathauses Karansebesch (ADZ berichtete) sind die Kandidaten Pavel Jurca und Mihai Minea sowie zwei Mitglieder der Prüfungskommission nach den Verhören in der Staatsanwaltschaft des Gerichts Karansebesch als Beschuldigte unter Polizeiaufsicht gestellt worden. Für die Polizeioffiziere der DGA sowie für die Staatsanwälte gilt als ausreichend erwiesen, dass die beiden Kandidaten von zwei Mitgliedern der Prüfungskommission die fertigen Antworten zugesteckt bekommen haben, dass also ein Korruptionsfall vorliege.
Maria Colțan, die Erste Staatsanwältin des Gerichts Karansebesch, erklärte gegenüber den Medien: „Aufgrund der Aussagen und der Beweise, die uns die DGA zur Verfügung gestellt hat, mussten wir feststellen, dass die Mitglieder der Prüfungskommission einen Teil der Prüfungsfragen und auch die korrekten Antworten zwei Kandidaten verraten haben. Der Beschuldigte Mihai Minea hatte sogar ein Schmierblatt mit Fragen und Antworten im Prüfungssaal bei sich.
Und er erklärte vor den Staatsanwälten, beim Eintritt in den Prüfungssaal ein A4-Blatt mit Fragen und Antworten der Prüfung bei sich gehabt zu haben, auf dem stand, was er zur Prüfung vor deren Beginn erfahren hatte. Minea sagte auch aus, dass die Fragen und Antworten im Sekretariat des Rathauses in Anwesenheit mehrerer Rathausangestellter aufgezeichnet wurden – und das schien allen als ‚etwas Normales‘, während ich, als ich das hörte, überrascht war. Selbst dem Herrn Bürgermeister schien die Tatsache, dass Prüfungsfragen und Antworten in aller Öffentlichkeit vor der Prüfung in einem offenen Büro des Rathauses besprochen werden, ‚normal‘.“
Die vier Beschuldigten wurden für 60 Tage unter Polizeiaufsicht gestellt. Ihnen wurde verboten, untereinander zu kommunizieren. Bezüglich des Bürgermeisters Felix Borcean (PNL) sagte die Erste Staatsanwältin, dass dessen Fall außerhalb des Kompetenzbereichs der DGA und der Karansebescher Staatsanwaltschaft stehe und dass sie noch überlegen müsse, ob sie den Fall an die zuständige Antikorruptionsbehörde DNA weitergeben wird.