Temeswar – Die Brandtragödie, die sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in der Memorandului-Straße in der Temeswarer Elisabethstadt zugetragen hat, bringt neue Erkenntnisse ans Licht. Die fahrlässigen Eltern wurden allein letztes Jahr zweimal von den Entsandten des Kinderschutzamtes aufgesucht, nachdem sie von den Nachbarn reklamiert worden waren, dass sie ihre Kinder vernachlässigen. In dem Brandunfall starben vier Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren – allein ein älterer Bruder, der auf die Kleinen aufpassen sollte, konnte sich retten (die ADZ berichtete).
Die offiziellen Berichte, die das Kinderschutzamt infolge der Untersuchungen erstellte, zeigten damals, dass bei der reklamierten Familie „alles in Ordnung“ war. Die Leiterin des Kinderschutzamtes, Monica Trușcă, erklärte den Medien gegenüber, dass die Familie im Mai 2019 von den Mitarbeitern der Sozialeinrichtung aufgesucht wurde. Dabei stellten die Entsandten fest, dass die Kinder gut angezogen und ernährt waren – eigentlich waren keine Zeichen einer Vernachlässigung sichtbar. Auch das Sozialamt des Bürgermeisteramtes Temeswar/Timișoara, das sich anschließend des Falles annahm, konnte keinerlei Probleme feststellen, sodass die Kinder nicht aus der Familie entfernt wurden. Der Fall zog auch im Monat Dezember die Aufmerksamkeit des Kinderschutzamtes auf sich. Die Angestellten des Kinderschutzamtes suchten die Familie erneut auf und informierten wiederum das Sozialamt, das zu Jahresbeginn im Rahmen eines Berichtes meldete, dass auch diesmal alles in Ordnung sei.
Momentan befindet sich der 14-jährige Junge, der überlebte, mit einer Rauchvergiftung auf der Intensivtherapieabteilung. Das Feuer war, so die ersten Informationen der Feuerwehr, infolge eines Kaminbrandes ausgebrochen und hat sich wegen der Holzvertäfelung der Wände sehr schnell ausgebreitet. Die Einsatzkräfte, die in weniger als fünf Minuten an Ort und Stelle angekommen waren, konnten die Kinder nicht mehr lebendig aus dem brennenden Haus bergen.