Klausenburg – Das berühmte Schloss aus dem 18. Jahrhundert im Dorf Răscruci der knapp 5000 Einwohner zählenden Ortschaft Bonisbruck/Bon]ida an der Hauptstraße von Klausenburg/Cluj-Napoca nach Desch/Dej und Neuschloss/Gherla war einst Wohndomizil des kunstsinnigen Grafen Adam Bánffy und trägt noch heute dessen Familiennamen. Am 2. März gab der Kreisrat Klausenburg stolz und wohl auch erleichtert bekannt, einen knapp 28 Millionen Lei teuren EU-Fördervertrag auf Rehabilitierung des herrschaftlichen Anwesens einschließlich des Teiches und der Parkanlage ringsum unterschrieben zu haben. Obwohl in baufälligem Zustand, weist das neoklassische Bánffy-Schloss von Bonțida noch keine schwerwiegenden Schäden auf, die zu Notsicherung gegen Nässe und Einsturz zwingen. Dennoch waren die ersten fünf Versuche der jungen und mittleren Vergangenheit, eine Geschäftsgesellschaft ausfindig zu machen, die sich dem vernachlässigten Baudenkmal rechtzeitig anzunehmen bereit ist, erfolglos geblieben. Spätestens 2023 jedoch soll es wieder möglich sein, das prächtige Bánffy-Schloss für touristische Nutzung und Kulturveranstaltungen freizugeben.
Ohne zu ahnen, dass diesem sagenumwobenen Ort kein Jahr später das Glück der Wiederbelebung winken würde, haben Kontrabassist István Csata, der auch die Viola da gamba konzertreif beherrscht, die Cellisten Ciprian Câmpean und Zsolt Török und Organist Erich Türk am Cembalo hier im Sommer 2020 Barockmusik von Antonio Vivaldi, aus dem Codex Caioni sowie der Franzosen Jean-Baptiste Barričre und Marin Marais eingespielt. Die Aufzeichnung ihres Auftritts veredelt das Drehbuch des 6. Teils der Dokumentation „High Classic Transylvania“ und wird heute Abend, am 16. März, um 20 Uhr auf dem Youtube-Kanal und Facebook-Account der Staatsphilharmonie „Transilvania“ Klausenburg und auf dem Facebook-Account des Nationalen Museums für die Geschichte Siebenbürgens (MNIT) freigeschaltet. In die Rolle des historisch informierten Sprechers und Unterhalters tritt Archäologe Zsolt Csók.
Teil 5 der Dokumentation „High Classic Transylvania“ steht seit dem 2. März auf denselben Social-Media-Kanälen zur Verfügung und erhebt das siebenbürgische Stillleben der gepflegten Überreste der evangelischen Kirchenburgen von Senndorf/Jelna und Moritzdorf/Moruț im Nösnerland zur Bühne für die Stimmen des Chores der Staatsphilharmonie „Transilvania“. Antonio Lotti, Quirino Gasparini und Anton Bruckner würden sich über solch stimmgewaltige Sängerinnen und Sänger gefreut haben.