Temeswar (ADZ) – Vizebürgermeister Ruben Lațcău (USR) hat am Mittwoch die Baustelle des auf dem ehemaligen Militärareal Oituz-Straße entstehenden neuen Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums besucht und erklärt, dass bereits 40 Prozent der Arbeiten abgeschlossen sind und 2023 mit der Inbetriebnahme gerechnet werden könne. Davon gehe das Bürgermeisteramt aus. Im Schuljahr 2023/2024 sollen dort die ersten Schüler der Temeswarer deutschen Schule unterrichtet werden. Das gesamte Areal stehe vor einer umfassenden Transformation und werde in den künftigen Jahren zu einem echten Hotspot der Stadt werden, da es die städtebauliche Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Iulius-Town-Ensemble von Bürohochhäusern sowie Einkaufs- und Freizeitzentrum darstellen werde. Auf dem ehemals von der Armee benutzten Gelände mit Kasernen und sonstigen Anbauten, die teilweise aus der k.u.k.-Zeit stammen, entstehen neben dem Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums mehrere Gebäude der West-Universität sowie eine neue Straße zwischen dem Alexandru-Ioan-Cuza-Boulevard und der Popa-Șapcă-Straße. Gleichzeitig habe die Stadt einen Raumordnungsplan in Auftrag gegeben, da auf dem Areal ein Parkhaus, eine Haltestelle der künftigen S-Bahn und mehrere Fahrradwege geplant seien. Wichtig sei, dass ein Kontinuum zwischen der Innenstadt und der Iulius-Town entstehe, sagte Vizebürgermeister Lațcău.
Im Zusammenhang mit dem künftigen Standort des Nikolaus-Lenau-Lyzeums erklärte der Vizebürgermeister ferner, dass die bei den Bauarbeiten entdeckten Fundamente der ehemaligen Karlsbastei der österreichischen Festung erhalten bleiben und sichtbar sein werden. Man wolle sie touristisch verwerten. Allerdings gäbe Lațcău zu, dass die Arbeiten eine Verzögerung von eineinhalb Jahren aufweisen, sie sei auf die archäologischen Entlastungsarbeiten zurückzuführen. Das Bauplanungsunternehmen, das die Arbeiten ausführt, solle nun zwei Vorschläge für den Erhalt und die Verwertung der Karlsbastei-Fundamente erarbeiten. Der Campus soll 48 Klassenräume, Physik-, Chemie-, Biologie- und Informatik-Labors, eine Bibliothek sowie zahlreiche Verwaltungsräume und eine Arztpraxis beherbergen. Der Gesamtwert der Investition beträgt 65 Millionen Lei. Die dem ehemaligen Wiener Tor vorgelagerte Karlsbastei wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der damaligen Entfestigungsarbeiten geschleift.