Temeswar (ADZ) – Der Temescher Vizepräfekt Sorin Ionescu (PSD) hat am Mittwoch den Kreisrat für den erbärmlichen Zustand der Kreisstraße 691 zwischen Dumbrăvița und der Kreisgrenze zu Arad bei Aliosch/Alioș heftig kritisiert. Der Kreisrat sei nicht in der Lage, die Zuladung der Lastkraftwagen zu kontrollieren, diese würde das gesetzliche Limit überschreiten. Die Lkw-Waage, die der Kreisrat bei Aliosch aufgestellt habe, werde nicht eingesetzt, der Kreisrat könne für deren Betrieb nicht aufkommen. Deshalb solle die Kreisverwaltung die Waage an das Temescher Inspektorat für Verkehrskontrollen (ISCTR) abtreten, dort gäbe es Fachleute, die wissen, was zu tun sei, schlug der Vizepräfekt vor. Die Vertreter des Kreisrates sollen nicht mehr herumweinen und endlich das tun, was getan werden müsse. Die derzeit durchgeführten Flickarbeiten seien von mangelnder Qualität, das hätten auch zahlreiche Bürger inzwischen festgestellt und sich beschwert.
Seit Jahrzehnten wird die Straße von den mit Kies und Schotter beladenen Lastkraftwagen benutzt, die diese Baustoffe aus dem Marosch-Tal zwischen Săvârșin und Arad, wo sie aus der Marosch ausgebaggert werden, nach Temeswar bringen und die zahlreichen Baustellen in der Stadt beliefern. Die Straße wurde 2008 unter dem damaligen Kreisratsvorsitzenden Constantin Ostaficiuc (PD) auf ihrer gesamten Länge von etwa 43 Kilometern saniert; das Unternehmen, das damals den Auftrag bekommen hatte, gehörte dem später zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Ovidiu Tender, aus den geflossenen Steuergeldern soll Tender für Ostaficiuc ein Haus gebaut haben, hieß es damals im Umfeld des Kreisratsvorsitzenden. Seit 2008 wurde die Straße mehrmals geflickt, doch sie muss erneut instandgesetzt werden. Auch beschweren sich die Bewohner der Anrainergemeinden Jahrmarkt/Giarmata, Bruckenau/Pișchia, Fibisch/Fibiș und Blumenthal/Ma{loc, dass der Schwerverkehr Schaden an ihren Häusern verursacht.
Hinzu kommt das miserabel gemanagte Problem des Abschnitts zwischen Dumbrăvița und der A1-Anschlussstelle bei Jahrmarkt, wo die Baustelle aufgegeben und der Vertrag mit dem Lugoscher Bauunternehmen Tehnocer aufgekündigt wurde. Nun sucht der Kreisrat nach Lösungen, doch kaum eine sei in Sicht, weil dem Unternehmen mehr Geld bezahlt wurde, als vertraglich vorgesehen, so dass die für das Vorhaben zur Verfügung stehende EU-Finanzierung verloren gehen könnte.
Die Temescher Kreisstraße 691 verbindet die Stadt Temeswar mit der Banater Kleinstadt Lippa/Lipova im Kreis Arad, zwischen den Arader Ortschaften Guttenbrunn/Zăbrani und Neudorf mündet sie jedoch in die 193 Kilometer lange Kreisstraße 682 (Fatschet/Făget – Lippa – Arad – Perjamosch/Periam – Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare – Altbeba/Beba Veche).