Schäßburg - Äußerst streng beachtete der Vorstand des Deutschen Forums Schäßburg/Sighişoara die Vorgaben der gültigen Statuten am Freitag: Weil von den 130 stimmberechtigten Mitgliedern nur 53 bei der Vollversammlung anwesend waren und es satzungsgemäß der zwei Drittel bedurft hätte, damit die Wahl des neuen Vorstandes und die Satzungsänderung statutär sind, wurde die Versammlung für den Samstag nochmals einberufen.
Wer nun dachte, zum zweiten Mal kommen nur der Vorstand und ein paar Unverdrossene in die Parat-Kantine an der Weißkircher-Straße, hat mit der Hartnäckigkeit der Schäßburger nicht gerechnet. Vierzig Personen nahmen an der zweiten Vollversammlung teil, die fast drei Stunden dauerte. Danach waren die Statutenänderung angenommen und der neue Vorstand gewählt.
In das Amt des Vorsitzenden wurde Stefan Gorczyca einstimmig wiedergewählt. Keine der sonst vorgeschlagenen Personen hatte sich bereit erklärt für den Vorsitz zu kandidieren. Von den bisherigen Mitgliedern machen Dr. Karl Scheerer, Andrea Rost, Waltraut Schuster, Michael Meyndt, Michaela Türk und Dieter König weiterhin im Vorstand mit, neugewählt wurden Lieselotte Baier und Dieter Fritsch, da Margarete Salati und Adolf Hügel von einer erneuten Kandidatur absahen. Was die Statutenänderung angeht, so handelt es sich dabei um ein Angleichen der bisherigen Satzung des Schäßburger Forums an jene des Siebenbürgenforums. Vorgesehen ist darin auch, dass die Vollversammlung unabhängig der anwesenden Mitgliederzahl beschlussfähig ist. Zu einem Einberufen am Tag darauf wird es also künftig nicht mehr kommen.
Am Samstag also fand der „offizielle Teil“ der Vollversammlung statt, bei dem Stefan Gorczyca den Bericht über die Tätigkeit im vergangenen Jahr vorlegte und darin die zahlreichen abgehaltenen Veranstaltungen erwähnte. Vorgelegt wurden desgleichen Kassabericht, Rechnungsprüfung und der Haushaltsplan für 2012. Vor dem Votum der Statutenänderung hat Gorczyca alle Artikel der nun gültigen Satzung des Siebenbürgenforums verlesen und die Neubestimmungen darin erklärt.
Diskussionen zur Satzungsänderung, den Erwartungen der Mitglieder an den neuen Vorstand sowie die Beteiligung an den Lokalwahlen gab es nicht nur bei der Sitzung am Samstag, sondern auch bei der Zusammenkunft am Freitag. „Wir sind wenige, wir sind alt, aber wir dürfen den Mut nicht verlieren und aufgeben“, plädierte Dieter König, auch als Nachbarvater. Pfarrer Johannes Halmen, der Dekan des Schäßburger evangelischen Kirchenbezirkes, meinte, die sächsische Gemeinschaft solle sich nicht aus der Geschichte verabschieden und aus der Politik zurückziehen, sondern sich in die Tätigkeit des Stadtrates einbringen.
Stattgefunden hat am Freitag in der Parat-Kantine sodann das gesellige Beisammensein, bei dem sich rund 80 Personen Tokane und Krautsalat haben schmecken lassen und am Auftritt von sechs Paaren der von Andrea Rost geleiteten Volkstanzgruppe des Jugendforums erfreuten.