Reschitza - In der Siedlungswasserwirtschaft dieses Landes gibt es zwei Organisationen, die in Einklang gebracht werden müssen. Im Banater Bergland sind dies die SC ADI (=Asociaţia de Dezvoltare Intercomunitară) Acvabanat und die SC AquaCaraş SA. In beiden sind die meisten der Kommunen (mehr oder weniger freiwillig) Mitglieder, mit keiner haben sie gute Beziehungen. Die Konflikte sind vorprogrammiert, erst mal, weil in keiner dieser Organisationen, die wie Firmen funktionieren sollten, Fachleute am Werk sind. Geführt und durchsetzt sind sie von politisch Beförderten, die meist keine Ahnung haben vom Sinn und Zweck dieser Unternehmen und die, in den meisten Fällen, ihre Stellung nicht nur zum leichten Geldverdienen, sondern auch zum Durchsetzen der Organisation mit ihren Verwandten, Freunden oder Parteigenossen nutzen. Katastrophe vorprogrammiert.
Dass sich die Stimmen der Führer der Kommunen mehren, die aussteigen wollen aus beiden Verbänden, weil sie darin keinen Sinn sehen, außer sie mit ihrer Beitragszahlung aufzublähen, ist Fakt. Trotzdem versucht es immer wieder ein Bürgermeister, doch noch etwas aus den beiden Organisationen – die durchaus aufgrund vernünftiger Überlegungen entstanden sind – herauszuholen.
Jüngst auch der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa (PNL). Er bewog seinen Stadtrat, den Verwaltungsvertrag der Stadt bezüglich des „meteorischen Wassers” und dessen Ableitung und Säuberung im städtischen Klärwerk um die Verwaltung des Kanalsystems für Regenwasser zu erweitern. Die Stadt ist bereit, sich das etwas kosten zu lassen. Der Vertrag besteht zwischen der SC ADI Acvabanat und der SC AquaCaraş SA. Die Vertragsausweitung kam nach einen Jahr Verhandlungen zustande.
Popa erklärte, dass aufgrund seiner Vorstöße AquaCaraş bereits 2018 das Kanalsystem für Regenwasser übernehmen sollte. Als eine Folge der seit Mai andauernden Regenperiode dieses Jahres und der zahlreichen überschwemmten Gassen von Reschitza wurde das Problem akut. Es besteht darin, dass an vielen Stellen keine Trennung des Schmutzwassers vom Regenwasser gemacht werden kann, weil beide im selben Kanal abfließen. Zwar hat das Rathaus einiges gemacht – etwa horizontale Bohrungen unter den Straßen, um das Regenwasser gelenkt abfließen zu lassen, in parallelen Kanälen, laufende Säuberung der Kanalzugänge, Wiederöffnung verstopfter Gullis usw. – der Stadt geht es aber um die laufende Instandhaltung dieser Arbeiten, die AquaCaraş übernehmen soll.
Aurel Văduva, der AquaCaraş-Manager, ist der Ansicht, dass die diesbezüglichen Verhandlungen am Anfang sind, Popa, dass man genug verhandelt habe und endlich einen Vertrag abschließen müsste. Popa schiebt den Stadtmanager Paul Vasile vor. Der habe schon zweimal mit Văduva verhandelt. Hauptproblem sei, wie man von der Bevölkerung Geld kassieren kann, um das „meteorische Wasser” gelenkt (und kontrolliert) abfließen zu lassen, zumal die Kanalisierung nicht überall in bestem Zustand ist. Und wie alles legal abzuwickeln wäre, denn schließlich muss die Bevölkerung davon überzeugt werden, dass auch Regenwasser etwas kostet, wenn es kontrolliert abfließen und keine Überflutungen verursachen soll.
Inzwischen hat der Stadtrat einem Abkommen zwischen der Stadt und AquaCaraş zugestimmt, aufgrund dessen die Siedlungswassergesellschaft das Regenwasser übernimmt in Form eines Instandhaltungsvertrags für das Kanalsystem, wofür die Stadt dann bezahlt. Mit 20.000-30.000 Lei pro Monat.