Von Bach zu Volksmusik

Chor aus Markkleeberg sang im Spiegelsaal des Forumshauses

Die jungen Sängerinnen und Sänger aus Sachsen begeisterten das Hermannstädter Publikum.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Ein Konzert bot am Dienstagabend der Chor der Rudolf-Hildebrand-Schule aus Markkleeberg im Spiegelsaal des Forumshauses in Hermannstadt/Sibiu. Unter der Leitung von Sven Kühnast sangen die 45 Choristinnen und Choristen geistliche Motetten und deutsche Volkslieder. Der Schülerchor unternahm eine Rumänienreise, deren eigentliches Ziel der Besuch der Stadt Zărneşti im Kreis Kronstadt/Braşov war, die seit 1991 Partnerstadt von Markkleeberg ist. „Unser Auftritt in Hermannstadt wurde durch eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum sowie durch einen Kontakt zum Bachchorleiter Kurt Philippi ermöglicht“, erklärte der Dirigent Kühnast dem Publikum.

Das Konzert begann mit der Felix Mendelssohn Bartholdys Vertonung des 100. Psalms „Jauchzet dem Herrn“. Nach dem ersten geistlichen Teil führte die Elftklässlerin Anna Friederike Dajka das von Joseph Kosma 1945 komponierte Chanson „Autumn Leaves“, das weltweit als Jazzstandard anerkannt ist. In ihrem zweiten Soloauftritt interpretierte sie ein modernes Lied, „Mama Do“, der englischen Sängerin Pixie Lott. Theresa Röger sang anschließend den Barbara Steisands Hit „My heart belongs to me“. Für diese junge Sängerin stellt die Rumänienreise die letzte Möglichkeit dar, mit den Schulkollegen gemeinsam aufzutreten: in diesem Jahr schloss sie die zwölfte Klasse ab und verlässt das Gymnasium.

Der letzte Teil des Konzertes war erneut der geistlichen Musik gewidmet und zwar Komponisten, die in Leipzig studiert haben. Interpretiert wurden Motetten von Edvard Grieg, Gerhard Hauptmann, Jürgen Golle, Eric Whitacre und John Rutter. Selbstverständlich konnte der Chor auch den berühmten Leipziger Thomaskantor, Johann Sebastian Bach, nicht unbeachtet lassen. Friedemann Herfurth spielte am Cello das Präludium aus der Suite Nr. 3 in C-Dur und zum Abschluss summte der Chor ein Bach´sches Menuett mit Klavier- und Saxophon-Begleitung.

Das Rudolf-Hildebrand-Gymnasium besitzt ganze drei Chöre und ist trotzdem keine reine Musikschule. Die musikpraktischen und –theoretischen Fächer stehen neben dem allgemeinbildenden Unterricht im Schulprogramm. Der Chorgesang und die vokale Förderung junger Menschen mit musikalischer Begabung bilden den Schwerpunkt der musischen Ausbildung.

Die rund 60 Konzertbesucher zollten den jungen Künstlern den gebührenden Applaus. Bei den aufgeführten Volksliedern sangen manche Zuschauer, vom Dirigenten Kühnast dazu aufgefordert, leise mit. Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt, Dr. Hans Klein, dankte den Choristen dafür, dass sie den Weg nach Hermannstadt gefunden haben und sprach die Hoffnung aus, dass sie bald wieder kommen.