Hermannstadt - Wie viele Seiten hat die kleinste Bibel der Welt? Wie viele Meter lang ist das Buch Jesaja? Wo, wann und von wem wurde die erste Bibel gedruckt? Antworten auf diese und viele anderen Fragen konnten Kinder und Erwachsene während der „Schule anders“-Woche im Spiegelsaal des Forumshauses in Hermannstadt/Sibiu finden. Die Ausstellung „Von der Keilschrift zur Computerbibel“ beschäftigt sich mit der Entstehung, Entwicklung und der Verbreitung des „Buchs der Bücher“. Zahlreiche Schulgruppen meldeten sich für den Besuch der Ausstellung an. Die anderen hingegen entschieden sich spontan und so wurde die präzise Planung über den Haufen geworfen. Statt nur drei Gruppen drängelten sich doppel so viele im Spiegelsaal. „Wir mussten alles neu managen, aber wir haben keiner Gruppe abgesagt“, erzählte Robert Kramer von der Missions- und Wohlfahrtsgesellschaft „Pacea“, welche die Exposition nach Hermannstadt gebracht hat.
Die kleinen Besucher kamen bereits im Foyer in Berührung mit der Bibel, lernten die Keilschrift kennen, kopierten Texte in griechischer oder hebräischer Sprache oder halfen bei der Entstehung der einzigartigen „Hermannstädter Bibel 2014“, die in Handschrift von allen Besuchern abgeschrieben wurde. Die fachmännische Führung durch die Ausstellung begleitete die Besucher durch die jahrtausendealte Geschichte der Bibel: von der Torarolle, über die alten Kodizes, die Gutenberg-Bibel oder jene in Brailleschrift bis hin zu den modernen Applikationen für Computer, Handys oder Tablet-Computer. Mit Hilfe eines Mikroskops konnte man die kleinste Bibel der Welt sehen, die nur eine einzige Seite hat, die nicht größer als eine Briefmarke ist, und dennoch den gesamten Wortlaut der Bibel abbildet. Bei der Führung mussten die Kinder besonders aufpassen, denn sie hatten einen Fragebogen auszufüllen. Am spannendsten fanden sie natürlich die Druckpresse, an der sie selbst einen Bibeltext ausdrucken konnten und mitnehmen.